Die Rückkehr – immer das Gleiche. Ein ambivalentes Gefühl. Einerseits die Freude über die angenehmen Aspekte des Heimkommens in ein Land, wo alles funktioniert. Das komfortable Leben. Wo man das Wasser aus dem Hahnen trinken kann, ohne das Risiko einer mittelschweren Magen-/Darmerkrankung einzugehen. Wo die Stromversorgung zuverlässig funktioniert. Und ebenso alles andere.

Klingt das ein bisschen langweilig? Für mich schon.

Dazu kommt eben auch die Wehmut, die eben kennengelernte neue Ersatzheimat verlassen zu müssen. All die Menschen, die mir Freundschaft und Offenheit entgegengebracht haben. Die Orte, die mir neue Einblicke in andere Welten offenbart haben. All die Erlebnisse, die meisten davon klein und unbedeutend, die auf ihre Weise meinen Blick auf die Welt verändert und erweitert haben.

Für den Augenblick – Vergangenheit.

Bis zum nächsten Mal.

Aber hoffentlich nicht für lange.

Der Blick nach vorne

Denn der Blick geht schnell wieder nach vorne. In die Zukunft.

Der Flug nach Europa – zuerst nach Singapur, dann zurück nach Zürich, ist erfüllt mich mit Nachdenklichkeit. Aber noch bevor wir landen, ist das System bereits wieder angeworfen.

Der Blick zurück in Wehmut vergeht, der Blick nach vorne ist voller Möglichkeiten. Die Welt ist gross und bietet einem unruhigen Geist wie dem meinen eine unendliche Fülle an Zielen. Zu geheimnisvollen Orten mit magischen Namen. Mandalay. Iguaçu. Ladakh. Kailash. Sucre. Teotihuacan. Madurai …

Man kann nichts dagegen tun. Denn dieser Virus ist nicht behandelbar. Er ist eine lebenslängliche wunderbare Krankheit, die hoffentlich nie geheilt wird. Vielleicht wenn ich uralt bin. Nicht mehr gehen kann. Oder sehen. Hören. Alles zusammen.

Dann werde ich mich zurückerinnern. Schwelgen in den Erlebnissen von früher.

Aber soweit ist es noch nicht.

Deswegen fliegen die Gedanken. Zum nächsten magischen Ort.

Vielleicht Vietnam. Vielleicht Burma. Oder …

Wir werden sehen …

Die Welt ist gross …

Globus
Die Welt wartet …

Ich möchte – aus irgendeinem Grund, den ich selbst nicht verstehe -, diese Reise mit dem grossartigsten Todesmonolog der Filmgeschichte beenden.

Der sterbende Replikant Roy Batty wendet sich an Rick Deckard, dessen Leben er gerade gerettet hat, trotz der Tatsache, dass dieser geschickt wurde, um ihn zu töten. Die Szene spielt während eines heftigen Regengusses, kurz vor Batty’s eigenem Tod. Im Nachdenken über seine Erfahrungen und die drohende Sterblichkeit sagt er (mit dramatischen Pausen zwischen den einzelnen Aussagen):

I have seen things you people wouldn’t believe.

Attack ships on fire off the shoulder of Orion.

I watched C-beams glitter in the dark near the Tannhäuser Gate.

All those moments will be lost in time, like tears in rain.

Time to die.

 

PS Song zum Thema:  Johnny Cash – Hurt

Next Stop – Südostasien

 

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