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Reisebegleiter

Die Nepal Bücher

 

Kasuo Ishiguro – Never let me go

Ein großer Sportplatz, freundliche Klassenzimmer und getrennte Schlafsäle für Jungen und Mädchen – auf den ersten Blick scheint Hailsham ein ganz gewöhnliches englisches Internat zu sein. Aber die Lehrer, so engagiert und freundlich sie auch sind, heißen hier Aufseher, und sie lassen die Kinder früh spüren, dass sie für eine besondere Zukunft ausersehen sind. Dieses Gefühl hält Kathy, Ruth und Tommy durch alle Stürme der Pubertät und Verwirrungen der Liebe zusammen – bis es an der Zeit ist, ihrer wahren Bestimmung zu folgen.

Die Filmfassung kann zwangsläufig nicht auf die Entwicklung der komplexen Charaktere eingehen, ist aber immer noch erschütternd in der Beschreibung einer dystopischen Welt, die erschreckend nahe zu sein scheint ..

Dies ist eines der traurigsten Bücher, die ich je gelesen habe. Aber es ist nicht nur traurig, sondern auch beunruhigend in der Beschreibung einer Welt, die vielleicht gar nicht so weit entfernt ist …

 

Vernor Vinge – A Fire upon the Deep (Zones of Thought)

Eine uralte Bedrohung

Tausende Jahre in der Zukunft: In der Milchstraße gibt es verschiedene Zonen, in denen unterschiedliche Technologien möglich sind: Im Zentrum, der „Gedankenleeren Tiefe“, sind keine komplexen Geräte möglich, in den Randbereichen, dem „Jenseits“ hingegen schon. Noch weiter draußen liegt das „Transzens“, in dem Zivilisationen, Wesen oder Computerprogramme herrschen, die transzendiert sind. Die Menschen sind bis in das untere Transzens vorgedrungen und haben in einem alten Computerarchiv eine Virus-Waffe entdeckt, die sich jetzt im Netz ausbreitet und Technik und Lebensformen assimiliert – ungeachtet der mysteriösen technologischen Grenzen. Doch die Menschen haben möglicherweise auch ein Gegenmittel, und so stehen sie plötzlich im Zentrum des Interesses aller intelligenten Völker der Galaxis …

Die gedruckte Fassung wäre ein echter Gewichtsstein gewesen. Vor allem weil sie zusätzlich den zweiten Band der Zones of Thought enthält (A Deepness in the Sky), also über ein Kilogramm. Ich muss also zugeben, in diesem speziellen Fall ist die elektronische Fassung tatsächlich ein Geschenk des Himmels gewesen (abgesehen, dass es eine meisterhafte Space Opera ist).

 

Eric Newby – A short Walk in the Hindukush

Mitte der 50er Jahre brechen zwei exzentrische Briten – der eine Verkäufer in einem Haute-Couture-Salon, der andere Diplomat im Dienste Ihrer Majestät – auf, um ein Abenteuer der ganz besonderen Art zu erleben. Nach einem Crash-Kurs im Bergsteigen (in den Hügeln von Wales) wollen sie im Inneren Afghanistans einen Sechstausender bezwingen. Voller Selbstironie und zugleich höchst kenntnisreich schildert Eric Newby die Erlebnisse der beiden Dandys in diesem gottverlassenen Winkel der Welt. Sein Bericht, ein Klassiker der angelsächsischen Reiseliteratur, hat bis heute nichts von seinem Charme – und seiner Aktualität – eingebüßt.

Als Traveller und Wanderer stösst man auf der Suche nach geeigneter Reiseliteratur früher oder später auf Eric Newby und seine wunderbar witzigen Reisebücher. Man folgt den beiden unbedarften Freunden auf ihren Wegen durch den Hindukush, leidet und lacht mit. Mehr kann man nicht erwarten …

 

Daniel Kehlmann – Measuring the World (Die Vermessung der Welt)

Gegen Ende des 18. Jahrhunderts machen sich zwei junge Deutsche an die Vermessung der Welt. Der eine, Alexander von Humboldt, kämpft sich durch Urwald und Steppe, befährt den Orinoko, kostet Gifte, zählt Kopfläuse, kriecht in Erdlöcher, besteigt Vulkane und begegnet Seeungeheuern und Menschenfressern. Der andere, der Mathematiker und Astronom Carl Friedrich Gauß, der sein Leben nicht ohne Frauen verbringen kann und doch in der Hochzeitsnacht aus dem Bett springt, um eine Formel zu notieren – er beweist auch im heimischen Göttingen, dass der Raum sich krümmt. Alt, berühmt und ein wenig sonderbar geworden, treffen sich die beiden 1828 in Berlin.

Mit hintergründigem Humor schildert Daniel Kehlmann das Leben zweier Genies: Alexander von Humboldt und Carl Friedrich Gauß. Er beschreibt ihre Sehnsüchte und Schwächen, ihre Gratwanderung zwischen Lächerlichkeit und Größe, Scheitern und Erfolg. Ein philosophischer Abenteuerroman von seltener Phantasie, Kraft und Brillanz.

Ein weiteres Mal ein Buch über das Reisen, wenn auch in einer Zeit, da das Weggehen aus der vertrauten Umgebung eher besonders war. Und nicht zu vergessen – die Welt war damals noch gross und weit entfernt …

 

Und hier weitere Bücher, die mich auf meinen Reisen begleitet haben:

Die Südindien Bücher

Die Laos Bücher

Die Südostasien Bücher

Die Burma Bücher

Die Ladakh Bücher

Die Südamerika Bücher

Die Südamerika Bücher

Die Südamerika Bücher

Philip Reeve – Mortal Engines

Predator Cities beginnt mit Mortal Engines, dem ersten von vier Romanen aus Philip Reeves Tetralogie. Die Geschichte spielt in einer futuristischen Steampunk-Version von London. Inzwischen sind die Städte auf gigantischen Motoren montiert und fahren zum Überleben über die Erde auf der Suche nach Rohstoffen.

Wenn Peter Jackson einen Stoff in die Hand nimmt, kommt es entweder genial (Lord of the Rings) oder auch mal enttäuschend (The Hobbit) heraus. Leider gehört die Jackson Verfilmung zu den Flops des Jahres 2018. Ich habe das Kino enttäuscht, wütend, traurig verlassen. Wie kann man diese wunderbare Geschichte derart in den Sand setzen?

Aber die Tetralogie ist nicht nur für jugendliche Fans lesenswert. Es snd soviele grossartige Ideen darin, man kommt aus dem Staunen nicht heraus. Nur der Schluss hält das Niveau der vorherigen Abschnitte nicht durch. Schade!

 

Zadie Smith – White Teeth (Zähne zeigen)

Als Zadie Smiths Debütroman 2000 erschien, wurde er als literarische Sensation gefeiert, mit zahlreichen Literaturpreisen ausgezeichnet, und er stand wochenlang auf den Bestsellerlisten. Mittlerweile gilt das Buch als Klassiker der englischsprachigen Gegenwartsliteratur. Im Zweiten Weltkrieg verpassen die Soldaten Archie Jones und Samad Iqbal ihre große Chance auf eine Heldentat – den einzigen Nazi, dem sie begegnen, lassen sie laufen. Dreißig Jahre später kämpfen beide in London mit zerplatzten Träumen, jüngeren Ehefrauen, widerspenstigen Kindern und den großen Themen ihres Lebens: Herkunft, Religion, Hautfarbe und Geschichte.

Manchmal ist man einfach nicht in der Lage, ein wirklich gutes Buch auf den ersten Blick erkennen zu können. Zadie Smith hat mit 25 (!) Jahren einen Roman veröffentlicht, der zu Recht Furore gemacht hat. Und jetzt, fast 20 Jahre nach der Veröffentlichung bin auch ich ihm verfallen.

Die Zeit hat sich gelohnt.      

 

Cixin Liu – Die Trisolaris-Trilogie

China, Ende der 1960er-Jahre: Während im ganzen Land die Kulturrevolution tobt, beginnt eine kleine Gruppe von Astrophysikern, Politkommissaren und Ingenieuren ein streng geheimes Forschungsprojekt. Ihre Aufgabe: Signale ins All zu senden und noch vor allen anderen Nationen Kontakt mit Außerirdischen aufzunehmen. Fünfzig Jahre später wird diese Vision Wirklichkeit – auf eine so erschreckende, umwälzende und globale Weise, dass dieser Kontakt das Schicksal der Menschheit für immer verändern wird.

Lius bekanntestes Werk Die drei Sonnen ist der erste Band der Trisolaris-Trilogie. Sie wird fortgesetzt mit Band 2 Der dunkle Wald und Band 3 Jenseits der Zeit. China, Ende der 1960er-Jahre: 

Mein Sohn hat mich auf diese Trilogie hingewiesen, und ich bin ihm dankbar dafür. Ich habe selten eine derart dichte Trilogie über eine mögliche Zukunft der Menschheit gelesen. Ebenso faszinierend wie erschreckend. Eine unendliche Fülle an Ideen, an Konzepten, an Möglichkeiten … Absolut lesenswert!

 

Gabriel Garcia Marquez – Hundert Jahre Einsamkeit

»Hundert Jahre Einsamkeit« erzählt die Geschichte vom Aufstieg und Niedergang der Familie Buendía und des von ihr gegründeten Dorfes Macondo, das zunächst wie das Paradies erscheint. Abgeschnitten vom Rest der Welt durch Sümpfe, Urwald und eine undurchdringliche Sierra, ist es der Ort, an dem sich alle Träume, Alpträume und Entdeckungen des Menschen noch einmal zu wiederholen scheinen.

Was soll ich dazu sagen? Ganz einfach – es ist und bleibt seit Jahrzehnten mein Lieblingsbuch aller Zeiten – und endlich wiedergelesen! Wenn ich ein einziges Buch zur Auswahl hätte, dies wäre die definitive Wahl. Lesen und geniessen!        

 

 

Und hier weitere Bücher, die mich auf meinen Reisen begleitet haben:

Die Südindien Bücher

Die Laos Bücher

Die Südostasien Bücher

Die Burma Bücher

Die Ladakh Bücher

Die Nepal Bücher

 

Die Ladakh Bücher

Die Ladakh-Bücher

 

Amitav Ghosh – The Glass Palace (Der Glaspalast)

Dieser erste große Roman über das geheimnisumwitterte Burma erzählt die Geschichte des jungen Rajkumar, der in einer Imbissbude auf dem Markt von Mandalay 1885 Zeuge des Einmarsches der britischen Truppen wird. Entsetzt beobachtet er die Plünderung des Glaspalastes und muss mit ansehen, wie die Königsfamilie ins Exil gejagt wird. Im Gefolge sieht er die Dienerin Dolly und ist von ihrer Schönheit so bezaubert, dass er ihr Gesicht nie mehr vergisst …

Natürlich hätte das Buch in die Burma Bücher gehört, aber mysteriöse Umstände und unterbewusste Entscheidungsfaktoren haben es verhindert. Keine Ahnung warum! Vielleicht einfach darum, dass ich weder bei der ersten noch bei der zweiten Burmareise wusste, welch wunderbare Geschichte Amitav Gosh beschreibt. Und wie sehr er uns das Land und seine Geschichte näherbringt.

 

Lee Child – Echo Burning

Zur Abwechslung leichtere Kost (vielleicht spielt die dünne Luft eine gewisse Rolle): Lee Child wird nie den Literatur-Nobelpreis erhalten, aber seine karge Sprache und sein muskulöser Held (einen Kopf grösser als Tom Cruise in den Verfilmungen) bewirken eine sofortige Abhängigkeit.

Ganz gegen seine Gewohnheit beschließt Jack Reacher, der ehemalige geniale Ermittler der Militärpolizei, in der sengenden Hitze von Texas per Anhalter zu fahren. Tatsächlich stoppt ein weißer Cadillac mit der schönen jungen Carmen Greer am Steuer – die ihn anheuert, ihren Ehemann umzubringen. Doch was sich so perfide anhört, ist eine aus tiefer Verzweiflung geborene Idee. Jacks Interesse – und Mitgefühl – ist geweckt. Er verdingt sich als Hilfsarbeiter auf der Ranch, um Carmen zu beschützen. Mit mäßigem Erfolg, denn der gewalttätige Ehemann wird im gemeinsamen Schlafzimmer erschossen – und die Ereignisse überstürzen sich mit tödlichen Konsequenzen …

 

Harry Mulisch – The Discovery of Heaven (Die Entdeckung des Himmels)

Eine in das umtriebige und abgründige 20. Jahrhundert ausschwärmende Geschichte über eine ungewöhnliche Freundschaft, eine Liebe, die aufmüpfigen Sechziger, die pragmatischen Siebziger und die windigen Achtziger Jahre und den langen Nachhall der Kriegs- und Nachkriegszeit; über ein ungewöhnliches Kind, das einen noch ungewöhnlicheren «Auftrag» hat; einen Astronomen und Don Juan, der nie zur Ruhe kommt, und ein Sprachgenie, das in der Politik Karriere macht.

Und wieder eines dieser Bücher, die berühmt sind und man trotzdem aus unerfindlichen Gründen nie gelesen hat. Dafür ist das Reisen da. Man tut (liest) Dinge, die man sonst nie tut (liest). Weil zu wenig Zeit, zu viele Seiten, zu bequem oder was weiss ich …

 

James Corey – Leviathan wakes (The Expanse – Book 1)

Die Menschheit hat das Sonnensystem kolonisiert. Auf dem Mond, dem Mars, im Asteroidengürtel und noch darüber hinaus gibt es Raumstationen und werden Rohstoffe abgebaut. Doch die Sterne sind den Menschen bisher verwehrt geblieben. Als der Kapitän eines kleinen Minenschiffs ein havariertes Schiff aufbringt, ahnt er nicht, welch gefährliches Geheimnis er in Händen hält – ein Geheimnis, das die Zukunft der ganzen menschlichen Zivilisation für immer verändern wird.

Die SF-Saga The Expanse, ein Must-Read und Must-See für alle Fans Action-geladener Weltraumabenteuer, ist inzwischen bei Band 8 Tiamat’s Wrath angekommen. Captain James Holden und seine Crew stehen vor weiteren Abenteuern und Herausforderungen.

Dies ist Band 1 der Saga, und ich bedauere, nur diesen Band mitgenommen zu haben.

Ich gebe es zu, ich bin ein grosser Fan der Serie und kann nur hoffen, dass nicht wie bei anderen Beispielen die Zitrone solange ausgepresst wird, bis kein Saft mehr vorhanden ist. Mal etwas Gutes über Jeff Bezos: er hat im Alleingang die TV-Serie gerettet und die Finanzierung der Staffel 4 sichergestellt. Danke, reichster Mann der Welt!

 

George Eliot – Middlemarch

Im englischen Örtchen Middlemarch verflechten sich vor dem Hintergrund der beginnenden Industrialisierung die Schicksale mehrerer Personen: Die junge und idealistische Dorothea Brooke erhofft sich von der Ehe mit dem Gelehrten Casaubon geistigen Austausch. Dr. Lydgate soll das neue Hospital leiten und freit um die schöne Rosamond. Deren Bruder Fred wiederum wirbt lange vergeblich um die Bauerstochter Mary …

Bei einer Umfrage des englischen Guardian wurde Middlemarch zum besten englisch-sprachigen Roman aller Zeiten erkoren. Was für ein Roman, was für ein Schunken! Ich hätte das Ding ausnahmsweise als e-Book nach Ladakh mitnehmen sollen, aber nein, es sollte nicht sein. Aber immerhin – die Anstrengung hat sich gelohnt.

 

Und hier weitere Bücher, die mich auf meinen Reisen begleitet haben:

 

Die Südindien Bücher

Die Laos Bücher

Die Südostasien Bücher

Die Burma Bücher

Die Südamerika Bücher

Die Nepal Bücher

Burma Die Burma Bücher

Die Burma Bücher

 

Andy Weir – The Martian (Der Marsianer)

Bei einer Expedition auf dem Mars gerät der Astronaut Mark Watney in einen Sandsturm und wird bewusstlos. Als er aus seiner Ohnmacht erwacht, ist er allein. Auf dem Mars. Ohne Nahrung. Ohne Ausrüstung. Und ohne Crew, denn die ist bereits auf dem Weg zurück zur Erde. Für Mark Watney beginnt ein spektakulärer Überlebenskampf …

Ein grossartiges, unglaublich witziges Buch. Ich habe selten so viel gelacht, obwohl die Ausgangslage nicht gerade als lachsalvenfördernd daherkommt. Und die Verfilmung von Ridley Scott überzeugt ebenso. Soviele Magic Moments! Vor allem kurz vor Schluss. Nicht verpassen!

 

Philip Roth – The Human Stain (Der menschliche Makel)

Im Jahr 1998, als Amerika sich angesichts der drohenden Amtsenthebung seines Präsidenten einer Ekstase der Scheinheiligkeit hingibt, wird in einem neuenglischen Städtchen Coleman Silk, ein in Ehren ergrauter Professor für klassische Literatur, zum Rücktritt gezwungen. Der gegen ihn erhobene Vorwurf lautet, er sei ein Rassist. Dieser Vorwurf ist falsch, doch die Wahrheit über Silk würde selbst seine unerbittlichsten Feinde überraschen.

Ich bin eigentlich kein grosser Fan von Philip Roth. Seine penetrante Konzentration auf die sexuellen Flic-Flacs alternder Männer ist nervend und überflüssig, aber was er mit diesem Roman zeigt, ist Nobelpreis-würdig. Aber wir alle wissen, dass das Komitee eher Walt Disney auszeichnen würde als Philip Roth. Ein Schicksal, das er mit vielen berühmten Literaten teilt (Graham Greene etc.).

 

John Williams – Stoner

›Stoner‹ ist einer der großen vergessenen Romane der amerikanischen Literatur. John Williams erzählt das Leben eines Mannes, der, als Sohn armer Farmer geboren, schließlich seine Leidenschaft für Literatur entdeckt und Professor wird – es ist die Geschichte eines genügsamen Lebens, das wenig Spuren hinterließ.

Ein Roman über die Freundschaft, die Ehe, ein Campus-Roman, ein Gesellschaftsroman, schließlich ein Roman über die Arbeit. Über die harte, erbarmungslose Arbeit auf den Farmen; über die Arbeit, die einem eine zerstörerische Ehe aufbürdet, über die Mühe, in einem vergifteten Haushalt mit geduldiger Einfühlung eine Tochter großzuziehen und an der Universität oft teilnahmslosen Studenten die Literatur nahebringen zu wollen.

›Stoner‹ ist kein Liebesroman, aber doch und vor allem ein Roman über die Liebe: über die Liebe zur Poesie, zur Literatur, und auch über die romantische Liebe. Es ist ein Roman darüber, was es heißt, ein Mensch zu sein.

Ein Buch von einem Autor, von dem ich nichts wusste. Umso grösser die Überraschung. Und umso grösser das Vergnügen einer Entdeckung.

 

Ted Simon – Dreaming of Jupiter (Jupiters Träume)

Ted Simon folgt seinen eigenen Spuren. 1973 war er bereits zu einer vier Jahre währenden Weltumrundung mit seinem Motorrad aufgebrochen. „Jupiters Fahrt“, sein Buch über diese Erfahrungen, wurde ein internationaler Bestseller und machte Ted Simon zur Kultfigur.

Der legendäre Motorradfahrer Ted Simon lebt noch einmal seinen Traum: Mit 70 Jahren umrundet er auf seiner BMW den Globus, durchquert Europa, reist von Tunis bis ans Kap der guten Hoffnung, setzt nach Brasilien über und fährt durch Amerika. Er erkundet Neuseeland und Australien und kehrt nach zweieinhalb Jahren on the road über den asiatischen Kontinent nach Europa zurück.

Sein erstes Buch Jupiters Travels steht auf meinem ganz persönlichen Kanon weit oben (und hat wahrscheinlich viel dazu beigetragen, selbst loszuziehen).

Jupiters Träume hingegen hat mir Albträume und depressive Verstimmungen schlimmster Art eingetragen. Wenn er beschreibt, wie die einstmals von wilden Tieren bevölkerten Ebenen in Afrika leer und leblos sind, wird das Herz schwer …

 

Und hier weitere Bücher, die mich auf meinen Reisen begleitet haben:

Die Südindien Bücher

Die Laos Bücher

Die Südostasien Bücher

Die Ladakh Bücher

Die Südamerika Bücher

Die Nepal Bücher

Reisebegleiter Südostasien

Die Südostasien Bücher

Rachel Joyce – The unlikely Pilgrimage of Harold Frey

Harold Fry will nur kurz einen Brief einwerfen an seine frühere Kollegin Queenie Hennessy, die im Sterben liegt. Doch dann läuft er am Briefkasten vorbei und auch am Postamt, aus der Stadt hinaus und immer weiter, 87 Tage, 1000 Kilometer. Zu Fuß von Südengland bis an die schottische Grenze zu Queenies Hospiz. Eine Reise, die er jeden Tag neu beginnen muss. Für Queenie. Und seine Frau Maureen. Für seinen Sohn David. Und sich selbst. Und für uns alle.

Dieses Buch hat mich bei dieser Reise am meisten beeindruckt.

Es ist eines dieser raren Leseerlebnisse, die lange nachwirken. Man verfolgt die unwahrscheinliche Reise mit Spannung, mit Tränen, mit der Einsicht, dass so vieles nicht planbar ist und dass man manchmal über seinen Schatten springen muss, um das zu tun, was das Herz will.

Da sieht man wieder einmal die Macht der Literatur („Die Feder ist mächtiger als das Schwert“).

 

Charlotte Brontë – Jane Eyre

Nach dem Tod ihrer Eltern wächst die Waise Jane Eyre bei ihrer hartherzigen Tante auf. Doch für Mrs. Reed ist Jane eine Bürde, die sie schnellstmöglich wieder loswerden will. So wird Jane erst in ein spartanisches Mädcheninternat geschickt und nimmt schließlich eine bescheidene Stelle als Gouvernante auf Thornfield Hall an. Dort weiß sie ihren Dienstherren, den finsteren Mr. Rochester, mit ihrer Klugheit, ihrer Ehrlichkeit und ihrem Witz zu beeindrucken. Als er ihr seine Liebe gesteht und ihr einen Antrag macht, scheint Janes Leben endlich eine glückliche Wendung zu nehmen. Doch die Mauern des Landsitzes bergen ein furchtbares Geheimnis …

Ach ja, die Bronté-Sisters. Eine begabter als die andere. Eingeschlossen in einer Welt aus Literatur formen sie in unterschiedlicher Weise selbst Weltliteratur, sei es Emily mit Wuthering Heights oder eben Charlotte mit diesem Hammer von einem Roman.

Und alle starben sie viel zu früh …

 

John Lanchester – Capital

Großstadtleben in Zeiten der Finanzkrise: Jedes Haus in der Südlondoner Pepys Road hat viel Glück, Liebe und Leid gesehen. Anhand der Leben der Bewohner dieser mehr oder weniger normalen Straße zeichnet John Lanchester ein hochaktuelles Panorama unserer Gegenwart. Alles geht seinen gewohnten Gang, bis an einem ganz normalen Tag bei den stolzen Eigenheimbesitzern dieser Straße eine merkwürdige Nachricht im Briefkasten liegt: »Wir wollen, was ihr habt.« Ein Roman voller Mitgefühl, Humor und Protagonisten, die man nicht mehr missen möchte.

Man möchte manchmal schreien oder zumindest dem Autor zurufen. dass die heutige Welt genau so ist. Aber man schweigt und ist verstimmt. Nicht wegen des Buchs, das ist Weltklasse, aber wegen allem anderen …

 

 

Malcolm Gladwell – Outliers

Warum sind manche Menschen Gewinnertypen – und andere nicht?

Der Wissenschafts-Guru Malcom Gladwell untersucht, was einen Überflieger ausmacht. Denn nicht das Wie spielt beim Erfolg die Hauptrolle, sondern das Woher. Nicht Fleiß und Begabung sind ausschlaggebend, sondern vielmehr Herkunft und kulturelle Prägung.

Seine spannende Erkundung der Welt der Genies steckt voller Geschichten und Beispiele. So erklärt Gladwell, warum Asiaten gut in Mathe sind, wie man ein herausragender Fußballer wird und welches Geheimnis die Beatles zur erfolgreichsten Band aller Zeiten machte.

10’000 Stunden, um in irgendwas gut zu werden? Die Beatles bewiesen es und viele andere. Da bleibt mir noch einiges zu tun …

 

Richard Price – Clockers

Clockers sind Dealer, die ihre Junkies Tag und Nacht mit Stoff versorgen. Auch hier im Slum, wo die Welt rauer ist als irgendwo. Hilflos steht die Polizei aggressiv daneben, die Stadt resigniert. Bis sich die Spannung in einer Explosion entlädt.

Eine Welt, für uns Biedermänner kaum verständlich. Und trotzdem hat man bei vielem den Eindruck, dass die Welt der Drogen gar nicht so unterschiedlich ist von den Mechanismen der heutigen Welt. Da kommt man ins Grübeln …

 

 

 

 

Und hier weitere Bücher, die mich auf meinen Reisen begleitet haben:

Die Südindien Bücher

Die Laos Bücher

Die Burma Bücher

Die Ladakh Bücher

Die Südamerika Bücher

Die Nepal Bücher

Die Laos Bücher Laos

Die Laos Bücher

Philip Pullman – His dark Materials

Die Waise Lyra, Hauptfigur in »Der Goldene Kompass«, lebt in einer Parallelwelt – der unseren ganz ähnlich –, in der Wissenschaft, Theologie und Magie eng miteinander verwoben sind. Als ihr bester Freund verschwindet, macht Lyra sich auf die Suche nach ihm und kommt einer finsteren Verschwörung auf die Spur.

Sie muss herausfinden, was es mit dem seltsamen »Staub« auf sich hat. In »Das Magische Messer« bekommt sie dabei Unterstützung von Will, der ein besonderes Messer besitzt: Mit ihm kann er Fenster zwischen den Welten öffnen. Nach und nach entdecken Lyra und Will die Wahrheit über Lyras Herkunft. Und über ihre Rolle in der großen Schlacht, die nicht nur eine Welt umfasst und die in »Das Bernstein-Teleskop« ihren spannenden Abschluss findet.

Philip Pullman – His Dark Materials, ist eine unvergleichliche Fantasy-Serie, die das Leserherz von Millionen gerührt hat. Die Verfilmung von Band 1 Der goldene Kompass erhielt nicht gerade euphorische Kritiken, deshalb wurde auf die Verfilmung der Bände 2 und 3 verzichtet. Aber jetzt hat die BBC in Zusammenarbeit mit HBO eine neue Bearbeitung als Mini-Serie produziert. Sie ist grossartig! Und ja, Pullman schreibt eine neue Trilogie, das Prequel zu den Dark Materials.

 

Charles Dickens – Great Expectations

Es gibt 100 000 Bücher, die schön sind; 10 000, die sehr schön sind; 1 000, die noch viel schöner sind als alle die anderen. Und es gibt 100 Bücher, die den lieben Gott zum Weinen bringen: Eines davon ist Charles Dickens’ Große Erwartungen.

Muss man mehr dazu sagen?

Ich habe jahrelang vergessen, mich an dieses Buch zu erinnern. Und ausgerechnet in Laos, zeitlich, geographisch und kulturell Lichtjahre vom Englang des 19. Jahrhunderts entfernt, bin ich daran erinnert worden. Zu meiner Freude und Befriedigung.

 

 

Patrick Leigh Fermor – A Time of Gifts / Between the Woods and the Water

18 Jahre alt ist Patrick Leigh Fermor, als er sich aufmacht, Europa zu erkunden. Sein Ziel vor Augen, er will nach Konstantinopel, wandert er zunächst von Hoek van Holland rheinaufwärts. Tief hinein nach Deutschland geht die winterliche Reise, durch Wiesen und Wälder, verschneite Städte, die Donau entlang, nach Wien und Prag, bis in die ungarischen Marschen.

Es ist das Jahr von Hitlers Machtergreifung. In seiner poetischen und präzisen Sprache lässt Patrick Leigh Fermor vor unserem inneren Auge das alte Europa erstehen, das wenige Jahre später in Schutt und Asche versinken wird.

Das ideale Reisebuch. Man wundert sich über einen Achtzehnjährigen, der 1933 mitten im Winter einfach losmarschiert, den ganzen Kontinent durchquert und schliesslich am Ziel in Istanbul ankommt. Man möchte sofort selbst packen und losmarschieren …

 

 

Gregory David Roberts – Shantaram

Als der Australier Lindsay in Bombay strandet, hat er zwei Jahre Gefängnis hinter sich und ist auf der Flucht vor Interpol. Zu seinem großen Glück begegnet er dem jungen Inder Prabaker, der ihn unter seine Fittiche nimmt.

Auf ihren Streifzügen durch die exotische Metropole schließen die beiden eine innige Freundschaft, und Lindsay lernt nicht nur die Landessprache, sondern auch, mit sich ins Reine zu kommen: Er wird zu „Shantaram“, einem „Mann des Friedens“, und kämpft für die Ärmsten der Armen. Doch dann verfällt Lindsay einer Deutsch-Amerikanerin mit dubiosen Kontakten zur Unterwelt.

Man weiss immer noch nicht, ob die Geschichte wahr ist, oder ob der begnadete Erzähler sie sich aus den Fingern gesogen hat. Eigentlich egal, denn es ist ein ganz grosses Lesevergnügen. Und ausserdem: dieses Buch habe ich am Strand von Calangute in Goa einem fliegenden Händler abgekauft. Eine Kopie einer Kopie einer Kopie …

 

 

Carlos Ruiz Zafon – The Shadow of the Wind (Der Schatten des Windes)

An einem dunstigen Sommermorgen des Jahres 1945 wird der junge Daniel Sempere von seinem Vater an einen geheimnisvollen Ort in Barcelona geführt – den Friedhof der Vergessenen Bücher. Dort entdeckt Daniel den Roman eines verschollenen Autors für sich, er heißt ›Der Schatten des Windes‹, und er wird sein Leben verändern.

Immer wieder erstaunlich, dass im Wust der jährlichen Neuveröffentlichungen solche Kleinode entdeckt und zu einem Welterfolg werden. Und eine solche Entdeckung führt zu weiteren Funden im reichhaltigen Werk des Schriftstellers …

 

 

 

Und hier weitere Bücher, die mich auf meinen Reisen begleitet haben:

Die Südindien Bücher

Die Laos Bücher

Die Südostasien Bücher

Die Ladakh Bücher

Die Südamerika Bücher

Die Nepal Bücher

 

Die Südindien Bücher Südindien

Die Südindien Bücher

 

Robert Harris – Ghost

Der britische Ex-Premierminister Adam Lang will seine Memoiren veröffentlichen. Nach dem dubiosen Mord an seinem Ghostwriter recherchiert dessen Nachfolger genauer als verlangt und macht eine Entdeckung, die zu einem weltpolitischen Chaos führen könnte. Stand der Premier tatsächlich im Dienst der CIA?

Niemand zuvor hat Großbritannien so lange regiert wie Premierminister Adam Lang. Nun ist er aus dem Amt geschieden, und alle Welt erwartet sehnsüchtig die Memoiren des charismatischen Machtmenschen. Sensationelle zehn Millionen Dollar Vorschuss hat ihm sein amerikanischer Verleger geboten. Unter zwei Bedingungen: Das Buch muss binnen zwei Jahren auf dem Markt sein, und der Ex-Premier soll in Sachen Krieg gegen den Terror kein Blatt vor den Mund nehmen. Ein halbes Jahr vor dem Termin passiert das Undenkbare: Am Ufer der US-amerikanischen Insel Martha’s Vineyard, wohin sich Adam Lang zum Arbeiten an seinen Erinnerungen zurückgezogen hat, wird die Leiche seines Ghostwriters angeschwemmt. War es Mord? Schnell wird ein Ersatzmann gefunden, der auf eigene Faust noch genauer als sein Vorgänger in der Vergangenheit des Machtpolitikers recherchiert. Und dabei stößt er auf Dinge, die so brisant sind, dass deren Veröffentlichung zu einem weltpolitischen Chaos führen würde.

Die personelle Annäherung an einen ehenmaligen Prime Minister ist nicht zufällig, auch wenn die Story erfunden ist. Wie auch immer – wie die meisten Harris-Romane ein Lesevergnügen. Und übrigens – der Film, basierend auf dem Roman, ist ebenso sehenswert. Ewan McGregor spielt die Hauptrolle.

 

Khaled Hosseini – The Kite Runner

Afghanistan 1975: Der zwölfjährige Amir will unbedingt einen Wettbewerb im Drachensteigen gewinnen, um seinem Vater seine Stärke zu beweisen. Dazu braucht er die Hilfe von Hassan. Trotz ihrer unterschiedlichen Herkunft verbindet die beiden Jungen eine innige Freundschaft. Bis am Tag des Wettkampfs diese von Amir auf schreckliche Weise verraten wird. Die Wege der beiden trennen sich, während das Land gleichzeitig seiner Zerstörung entgegengeht. Viele Jahre später kehrt der erwachsene Amir aus dem Ausland in seine Heimatstadt zurück, um seine Schuld zu tilgen. Doch Kabul hat sich seit damals sehr verändert.

Die bewegende Geschichte einer Freundschaft zwischen Liebe und Verrat, Trennung und Wiedergutmachung vor dem Hintergrund der jüngsten Vergangenheit Afghanistans.

Lange her seit der Reise durch Afghanistan, doch die Erinnerung meldet sich beim Lesen der Abschnitte über Kabul und die damalige Welt. Soviel hat sich verändert, soviel ist zerstört worden und wird immer noch zerstört.

 

Jonathan Franzen – The Corrections

Nach fast fünfzig Ehejahren hat Enid Lambert nur ein Ziel: ihre Familie zu einem letzten Weihnachtsfest um sich zu scharen. Alles könnte so schön sein, gemütlich, harmonisch. Doch Parkinson hat ihren Mann Alfred immer fester im Griff, und die drei erwachsenen Kinder durchleben eigene tragikomischen Malaisen. Gary steckt in einer Ehekrise. Chip versucht sich als Autor. Und Denise ist zwar eine Meisterköchin, hat aber in der Liebe kein Glück.

Es gibt manchmal diese Bücher, die man erst gar nicht lesen will, dann aber so sehr begeistert ist, dass ein Eintrag im „Einsame-Insel-Kanon“ unumgänglich ist.

Schlicht und ergreifend grossartig …

 

Rory Stewart – The Places In Between

»Nach Kabul? Zu Fuß? Sie müssen lebensmüde sein!« Januar 2002, kurz nach der Landung der US-Einheiten und dem Sturz der Taliban: Als Rory Stewart in Herat aufbricht, um Afghanistan zu durchwandern, könnten die Bedingungen nicht weniger einladend sein – Un­ruhen und heimtückische Landminen, ein extrem harter Winter mit massiven Schneeverwehungen und ausgehungerten Wölfen. Doch Stewart lässt sich nicht auf­­­halten. In Begleitung seines zahnlosen alten Kampf­hundes Babur und nur mit einem Wanderstab bewaffnet zieht er los. Er überwindet fast 1000 Kilo­meter und Pässe in bis zu 4500 Meter Höhe. Er lernt die einzigartige Naturlandschaft und eine vergessene Kultur kennen. Und er trifft in den einsamen Berg­dörfern auf junge Soldaten und alte Eselsreiter, die mehr als zwei Jahrzehnte von der Welt abgeschnitten waren.

Und eine weitere Erinnerung an Afghanistan, doch diesmal eher mit einem kalten Schauer beim Miterleben der Abenteuer des Rory Stewart. Man wird hin- und hergerissen zwischen Bewunderung für den Mut und Kopfschütteln über die Verrücktheit seiner Reise.

 

Und hier weitere Bücher, die mich auf meinen Reisen begleitet haben:

Die Burma Bücher

Die Laos Bücher

Die Südostasien Bücher

Die Ladakh Bücher

Die Südamerika Bücher

Die Nepal Bücher