Der erste Gedanke zu Laos – natürlich der Mekong.
Einer der grössten Ströme der Erde. Er ist tausende Kilometer lang, von den Quellen im Himalaya bis zum riesigen Delta in Vietnam, wo er ins Südchinesische Meer mündet.
Er wird auf meiner Reise meine Richtschnur sein, wenn ich dem Mekong entlang nach Süden reise.
Ein weisser Fleck
Laos ist ein weisser Flick auf der Landkarte.
Im Osten liegt Vietnam, im Westen Burma, im Südwesten Thailand und im Süden Kambodscha. Und ganz im Norden baut der mächtige Nachbar China seinen Einfluss auf das mausarme Land stetig aus.
Gebirge ziehen sich von Norden bis tief in den Süden, dazu ein kleines Tiefland mit der Hauptstadt Vientiane. Dschungel, Flüsse wie der Nam Ou, zahlreiche Gebiete, wo als Erinnerung an den Vietnamkrieg noch immer todbringende Minen liegen.
Das Land ist riesig. Es wird mir erst bewusst beim Betrachten der Landkarte.
Ein unbekanntes Land
Was weiss ich über dieses fremde Land?
Nicht viel.
Luang Prabang. Die heilige Stadt am Mekong. Das touristische Highlight des Landes.
Und natürlich – der Mekong.
Es gibt immer noch Elefanten. Ursprünglich über eine Million freilebender Elefanten. Heute gerade mal 3000 übrig geblieben.
Und Opium. Darüber weiss Wikipedia mehr als ich. Offenbar eine sehr alte, lange Tradition. Mehr ist mir nicht bekannt.
Und tausend andere Orte und Flüsse und Abenteuer.
Deshalb will ich hin. Denn das ist der Grund jeder Reise.
Das Unbekannte.
Und das trifft auf Laos ganz bestimmt zu.
Ein paar Tipps zu Laos
Nam Ou
Die Flussfahrt auf dem Nam Ou, einem Nebenfluss des Mekong, bietet alles, was ein Abenteurerherz erfreut. Die Fahrt in einem schmalen Boot führt über reissendes Wasser, gefährliche Stromschnellen und Untiefen, entlang Dschungel und unberührter Natur.
Leider werden aktuell verschiedene Dämme zur Energiegewinnung durch Wasserkraft errichtet. Die früheren Flussfahrten, so wie ich sie hier beschreibe, sind nicht mehr möglich. Eine Schande!
Muang Ngoi
Auf halber Strecke nach Luang Prabang, wo man Halt macht und die Nacht verbringt, liegt das malerische Dorf Muang Ngoi. Es liegt direkt am Fluss, an einem Abhang und ist in kurzer Zeit zu einem Backpacker Hotspot geworden.
Leider weiss ich nicht, ob das Dorf durch den Bau der Staudämme überhaupt noch angefahren werden kann. Vielleicht ist es längst wieder in einem Dornröschenschlaf versunken.
Luang Prabang
Luang Prabang, die heilige Stadt am Mekong. Einer der Höhepunkte der Reise. Die grossartigen Wats, der Bettelgang der Mönche am frühen Morgen, die französischen Restaurants entlang der Hauptstrasse. Man kann hier Wochen und Monate verbringen, auch wenn die Zahl der Touristen in einem Mass zugenommen hat, dass es zuweilen eng wird.
Vang Vieng
Vang Vieng ist der berüchtigte Sündenpfuhl des Landes.
Wahrscheinlich ist alles halb so schlimm (und ein Hinweis aus späteren Informationen: den laotischen Behörden war der schlechte Ruf des Ortes schon lange ein Dorn im Auge; 2011 starben nach offiziellen Angaben 22 Urlauber, viele von ihnen, als sie mit aufgeblasenen Autoschläuchen den Fluss abwärts trieben und an Stromschnellen umkippten. Bis Mitte 2012 gab es sechs Unfalltote. Als Reaktion darauf schlossen die laotischen Behörden zahlreiche Bars im August 2012).
Vientiane
Vientiane, die Hauptstadt, des Landes, ist ein ruhiger Ort, ganz und gar nicht dem Muster einer asiatischen Grossstadt entsprechend.
Aber man darf die Ruhe und Gelassenheit im Vergleich zu den hektischen Städten in Südostasien nicht verpassen. Es ist eine Ruhe aus alten Zeiten, ein Durchatmen nach all dem Stress und dem permanenten Nachjagen nach Highlights.
4000 Inseln
Die berühmten 4000 Inseln liegen ganz im Süden des Landes. Man stelle sich das vor. 4000 Inseln, durch den zu einem Monstrum gewordenen Mekong gebildet, ein eigenes Biotop aus Wasser und Inseln. Und an einigen Orten fällt der Fluss in furchterregenden Fällen in die Tiefe. Dort, wo die Franzosen einen Wasserweg Richtung Norden suchten und kläglich scheiterten.
Und hier beginnt der Blog mit dem ersten Tag …