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Ladakh/Rajasthan

Baby Trek 3 – Stein und Fels und Stille

Es ist früh in Hemis Shukpachen. Ich bilde mir ein, frisch gebackenes Brot zu riechen, obwohl ich weiss, dass es zum Frühstück allerhand Köstlichkeiten zu essen werden gibt, aber ganz sicher kein frisch gebackenes Brot.

Der Morgen ist schön. Die Blumen auf dem Dach riechen frisch und grün. Irgendwo pfeift ein Vogel. Piep piep piep. Gibt es da oben in dieser Einöde überhaupt Vögel? Ich kann mich nicht erinnern.

Man wartet auf die Gäste. Es sind nicht viele heute morgen. Man setzt sich auf die niedrigen Matten auf dem Boden, stöhnt ein bisschen dabei, streckt die Beine, sippt am süssen Kaffee, isst entspannt die versprochenen Köstlichkeiten, will sich nie mehr erheben, nur noch verweilen auf den unbequemen Kissen.

So ist das Leben, wenn es schön ist.

 

Ein weisser Punkt in der Ferne

Der Wirt meint, als er mich verabschiedet: „Es ist nicht weit. Und der Weg ist gut.“

Das ist vertrauenerweckend. Obwohl es gar nicht weit genug sein kann. Es sollte so weitergehen, immer weiter. Umgeben von Steinen und Felsen, einem Himmel in allen Schattierungen von Blau, einigen Wolken, die aussehen, als wären sie die Wächter der Berge.

Von weit her grüsst ein weisser Punkt. Er weist mir die Richtung. Ich bleibe immer wieder stehen, atme die trockene Luft ein, sie riecht nach Staub und toten Pflanzen. ich mag es, wenn der Horizont näher zu kommen scheint, obwohl er immer weit weg ist.

White tower in distance
Der weisse Turm rückt näher

 

Überreste von Irgendwas und Toiletten im Nirgendwo

Und da taucht unvermittelt eine Ruine auf. Es scheint sich um die Überreste einer Mauer zu handeln. Oder ist es ein ehemaliger Chörten? Die Phantasie macht Luftsprünge und wird trotzdem nicht fündig. Man fragt sich, welchen Zweck sie erfüllte. Eine Mauer in dieser gottverlassenen Gegend? Wofür? Dass es Chörten an allen möglichen und unmöglichen Orten gibt, ist bekannt, aber hier?

 

A Wall? A Chörten?
Eine Mauer? Ein Chörten?

Aber der heutige Weg hält weitere Überraschungen bereit. Man erinnere sich an die Abfall-Trennanlage etwas weiter unten. Hier ist es eine Toilette im Niemandsland. Inmitten des Nichts stehen zwei viereckige Blechkästen, von weitem schwierig zu identifizieren, ausser Nähe ganz klar – zwei Toiletten.Natürlich streng getrennt nach Gents und Ladies. Und dem Hinweis: Keep clean!

Man kann sich vorstellen, dass einmal wöchentlich eine Putzequippe hier herauskommt und für Ordnung sorgt und die Anlage sauber hält. Oder ist die Vorstellung zu absurd, um wahr zu sein?

 

Toilette in No Man's land
Toilette im Niemandsland

 

Gebetsfahnen

Man fühlt sich begrüsst, wenn die Gebetsfahnen flattern. Sie sind auch eine Art Wächter an diesem einsamen Ort. Der Draht zum Himmel. Wo der Wind die Gebete zum Himmel trägt. All diese Wünsche, diese Klagen. Als gäbe es irgendwo eine Instanz, die sich dafür interessiert. Und trotzdem geht eine seltsame Beruhigung von ihnen aus. Wie schon William Shakespeare seinen Hamlet  im 1. Akt, 5.Szene zu Horatio sagen lässt: “There are more things in heaven and earth, Horatio, Than are dreamt of in your philosophy.” 

Who knows …

Prayer flags as guardians and guardian angels
Gebetsfahnen als Wächter und Schutzengel

 

Nur noch Stein und Fels und Stille

Aber dann kommt eine ganze Weile nichts mehr. Nur noch Stein und Fels und Stille …

Gibt es irgendwo auf der Welt eine Gegend, die noch abweisender, noch lebensfeindlicher zu sein scheint?

Vielleicht die Sahara. Oder die Gobi. Die Taklamakan in China. Der Nordpol. Oder die Antarktis.

Es ist ein Ort, der einfach nur leer ist. Eine braune, graue, manchmal gelbrote Wüste. Es könnte auf dem Mars sein. Oder auf einem anderen leblosen Himmelskörper, der irgendwo in den Tiefen des Alls schwebt.

Und trotzdem fühlt man sich auf sonderbare Weise wohl.

Sehr seltsam.

 

the path is recognizable from afar
Von weitem ist der Pfad erkennbar

Der letzte La – gar nicht Baby-like

Auch wenn Puls und Lungen und Beine es zulassen würden, möchte man nicht schneller gehen. Auf keinen Fall. Zu unterschiedlich zu allem, was man kennt, ist diese Gegend. Man bleibt immer wieder stehen, um Luft zu holen oder die Phantasie der Natur zu bewundern, aus langweilen Grundtönen Farben in allen Nuancen zu kreieren. Eine Palette, die ein sehr begabter Maler geschaffen hat.

Der Weg ist von weitem zu erkennen. Er führt gemächlich den Neigungen des Hanges entlang, eine scheinbar endlose Diagonale, in den Berghang geschnitten, wo sie ganz oben am Horizont verschwindet. Es ist so still geworden, dass man das eilige Schlagen des Pulses zu vernehmen glaubt.

Es ist der letzte Pass, der letzte La …

 

the painter has found a new shade of color
Hier hat der Maler eine neue Farbtönung gefunden

You look back ...
Man schaut zurück …

... or up to what is coming
… oder hinauf auf das, was kommt

 

Die Passhöhe

Und dann erreicht man den obersten Punkt, irgendwo auf über 4000 Metern. Die Luft ist dünn geworden, dafür riecht sie anders als jede andere Luft. Irgendwie voll von etwas, was schwierig zu beschreiben ist.

 

Ich stehe über einer schimmernden Welt und fühle mich – wie soll ich es ausdrücken? – einfach nur glücklich. Man steht sozusagen mitten in einer von der Natur geschaffenen Leinwand. Man ist Teil eines Kunstwerks, ein völlig unwichtiger Teil natürlich.

 

On top of the last la
Zuoberst auf dem letzten La

 

Der Hügel

Ein Hügel unweit der Passhöhe. Yoko, die zierliche Japanerin, begleitet mich. Gegenseitige Fotos oder Selfies. Eine Notwendigkeit. Denn die Aussicht von hier oben ist schlicht atemberaubend. Ringsherum glänzen hohe und höchste Berge in der Sonne, umschleiert von zartem Gewölk, dazwischen wie scharfe schwarze Einschnitte abgelegene Täler.

Zurück auf der Passhöhe, wo man sich ein bisschen stolz über die Leistung verpflegt und zur Feier des Tages einen tiefen Schluck sandiges Wasser trinkt.

 

The prayer flags are our constant companions
Die Gebetsfahnen sind unsere ständigen Begleiter

An endless expanse and beauty
Eine unendliche Weite und Schönheit

Far away and yet so close
Ein sehr besonderes Panorama

Und hoppla, nach zwei Tagen taucht unerwartet meine chinesische Freundin Chin auf; sie erzählt von anspruchsvollen Zusatzschleifen zu Klöstern und alternativen hohen Pässen. Tja, etwas jünger müsste man sein …

 

Die letzten Meter

Der Abstieg zu letzten Dorf auf dem Plan, Tingmogang, ist einfach und eigentlich viel zu schnell, denn es sind meine letzten Meter. Weit unten sind Häuser zu erkennen, doch auf dem Weg taucht unerwartet ein Rastplatz auf, ein winziges Restaurant mit Plastikstühlen um kleine niedrige Tische. Aber der Kaffee ist grossartig, ebenso alles andere, was die schüchterne Wirtin anzubieten hat.

 

The last meters
Die letzten Meter

An unexpected opportunity to refresh ourselves
Eine unerwartete Möglichkeit, sich zu erfrischen

Tingmogang

Wir nähern uns dem Dorf, doch immer wieder bleibt man stehen und wundert sich über weit abseits stehende Kunstwerke, deren Sinn und Zweck unklar bleibt. Ist es eine Grabstätte? Ein Tempel? Ein Chörten?

Eigentlich ist es egal. Doch man glaubt zu spüren, dass es etwas Besonderes sein muss …

What is it? A tomb?
Was könnte es sein? Ein Grabmal?

Typical houses with red windows and straw roofs
Die typischen Häuser mit den roten Fenstern und dem Stroh auf dem Dach

Und dann tauchen die ersten Häuser auf. Unsere Gruppe ist auf eine stattliche Grösse angewachsen, es ist nicht ganz einfach, eine Unterkunft zu finden. Doch mit Hilfe einiger Dorfbewohner landen wir schliesslich in einem geradezu mondänen Guesthouse. Jedes Zimmer besitzt sogar ein eigenes Badezimmer. Was für ein Luxus! Man ist beinahe etwas beschämt.

 

Fruits laid out to dry (?)
Zum Trocknen ausgelegte Früchte (?)

 

Das Guesthouse

Für einmal schwelgt man sozusagen im Luxus. Der zum Guesthouse gehörige Garten ist riesig. Stühle und Tische unter Schatten spendenden Bäumen und Sträuchern laden zum Verweilen ein,  beobachtet durch einige ältere Leute, die uns misstrauisch beäugen. Ihrem Gesichtsausdruck könnte man entnehmen, dass wir im Grunde genommen Störenfriede sind. Aber wenn man sie anspricht, erhellt ein Lächeln ihre Gesichter, und alles ist gut.

 

Old people in the inner courtyard of the guesthouse
Alte Leute in Innenhof des Guesthouses

Beim Nachtessen begegnen sich eine Menge alter Bekannter, darunter auch Yoko und Chin. Und drei lustige junge Schwestern aus Deutschland, Judith, Sarah und Hannah.Ein Paar aus Östereich. Zwei Bayern, mit denen ich einen grossen Teil der heutigen Etappe gegangen bin.

Und einmal mehr ist das Essen grossartig, auch wenn einige Gäste gar nicht dieser Meinung sind.

 

Dining-Room
Der Dining-Room – wie immer wunderbar

Auf jeden Fall wird es ein langer Abend, will heissen dass wir nach neun (!!) immer noch hellwach sind, bis wir endlich merken, dass Wirt und Wirtin längst kleine Augen haben und gerne ins Bett gehen würden. Na dann halt …

 

And a last look at today's stage, as usual a trip through a single wasteland
Und ein letzter Blick auf die heutige Etappe, wie gewohnt ein Trip durch eine einzige Einöde

 

PS Song zum Thema: Ray Charles – Hit the Road, Jack

Und hier geht die Reise weiter … Zurück nach Leh

 

Ladakh/Rajasthan

Baby Trek 2 – River deep, Mountain high

Beim Aufwachen, das mir vorkommt wie das Aufsteigen aus einem tiefen schlammigen Sumpf, höre ich die gemurmelten Gesänge des Grossvaters.

Mit benebeltem Kopf schlüpfe ich in meine Kleider, checke aus lauter Gewohnheit das iPhone nach eingegangenen Meldungen, vergeblich natürlich, denn in dieser abgelegenen Gegend gibt es keinen Internetempfang. Sehr gut! Das  nennt man – wenn auch unter erzwungenen Umständen – Digital Detox. Dann lassen wir uns heute und morgen also ein wenig entgiften. Mal sehen, ob die Kur hilft …

Das Gebäude, wie die meisten in Ladakh, sind mehrstöckig angelegt. Die einzelnen Etagen sind durch teilweise furchteinflössende Treppen erreichbar, so auch in diesem Fall. Mein Zimmer liegt ganz zuoberst auf dem Dach, neben drei anderen, die sich um einen kleinen Platz unter freiem Himmel gruppieren. In einer Ecke, gut versteckt, so dass ein nächtlicher Besuch ohne Taschenlampe zu einem Abenteuer wird, die Toilette, die gleichzeitig als eine Art Dusche dient. Das Wasser ist erfreulich warm, zumindest war es das gestern Abend, wie immer durch Solarstrom erwärmt.

Wie könnte es anders sein, befindet sich im Wohn-/Esszimmer nur noch die Familie. Die anderen Trekker sind längst auf dem Weg. Man empfängt mich aber trotzdem mit einem freundlichen (oder mitleidigen?) Grinsen, serviert ein wunderbares Frühstück, und während ich esse, schaffen wir es gemeinsam zu einem Gespräch. Zwar etwas holprig und möglicherweise mit vielen Missverständnissen, aber was soll’s. Die Mutter, designiertes Oberhaupt des Homestays, erzählt von ihrem Leben, von den Schwierigkeiten, der täglichen Mühsal, vom Wasser, das immer weniger von den Bergen kommt. Auch sie ist sich der Problematik des Klimawanderls bewusst.

Und immer, verdammt nochmal, müssen wir Westler einsehen, dass die wahren Opfer diejenigen sind, die am wenigsten etwas dafür können …

 

Der richtige Weg

Und so mache auch ich mich auf den Weg, verspätet zwar, aber um viele Erkenntnisse reicher.

 

Baby Trek Tag 2
Baby Trek Tag 2

Aber zum Wanderweg zurückzufinden, ist manchmal eine echte Herausforderung. Alles, was man weiss, ist die ungefähre Richtung. Der Wirt vom Homestay erklärt mir zwar des langen und breiten den richtigen Pfad, also irgendwie quer über das Feld, dann bei der Kuh links und nach der Brücke rechts, wo es dann ein weiteres Mal zuerst in eine Schlucht hinunter gehen soll.

Nach einigen ergebnislosen Versuchen und unterdrücktem Fluchen scheint Winnetou doch noch auf dem richtigen Weg zu sein. Es geht anfänglich steil bergab – die mitgebrachten Stöcke sind ein Segen – um dann einen munter sprudelnden, von Bäumen und Sträuchern gesäumten Fluss zu erreichen. Eine wunderbare Abwechslung nach all den öden Felsen. Es passt zu meiner Stimmung, der Schlaf war lang und tief, und ich fühle mich, als könnte auch der Everest keine echte Herausforderung sein.

 

Bach zu Beginn der Etappe
Ein munter sprudelnder Bach begleitet mich eine Weile – eine willkommene Abwechslung
Das Dorf bleibt zurück
Ein letzter Blick zurück – es war schön
Ein Kunstwerk
Keine Ahnung, was es ist, aber es sieht sehr kunstvoll aus

 

Und bereits der erste Halt

Der Wirt hat mir auch erklärt, dass ich mich weiter oben bei einem Chörten links halten soll, was ich aber irgendwie vergessen habe, und so führt mich der Weg zwischen krumm gewachsenen Wachholderbäumen durch zu einem Restaurant, wo ich mir erst mal einen Kaffee genehmige und mit der Wirtin herumschäkere. Diese ladakhischen Damen haben es in sich: hier gilt noch wie im Tibet die Vielmännerei, also mit ein bisschen Glück und Charme könnte ich mich vielleicht in den Reigen der zahlreichen Ehemänner eingliedern. Naja, vielleicht im nächsten Leben …

Das Tal verengt sich nun wieder, der Weg ist (eigentlich) nicht mehr zu verfehlen.

 

Das Tal verengt sich
Die Richtung ist klar, ebenso der blaue Himmel

Aber weiter oben – nachdem ich die Chörten-Kreuzung doch noch gefunden habe – geht’s wieder steil nach oben (what comes up, must come down oder umgekehrt). Ich höre Stimmen und treffe auf zwei junge Israelis, die trotz Google Maps Mühe haben, den Weg zu finden. Es wird einmal mehr klar, wie sehr die modernen Gadgets unsere Sinne (und offenbar auch den gesunden Menschenverstand) zum Versiegen bringen. Man muss einfach dem Weg folgen, es gibt keinen anderen … Mein Gott!

Ein paar Minuten später stösst auch Yoko zu uns  (das japanische Girl, das mich gestern Abend von einem unnötigen Abstieg rettete) und gemeinsam lösen wir das Problem (das keines ist)  Die beiden Jungen hetzen anschliessend wie vom Teufel gehetzt den Berg hinauf, während Yoko zurückbleibt (I have my own pace).

Ich habe auch mein eigenes Tempo, heute wirklich ganz ganz langsam. Der gestrige Durchschnittspuls von 132 Schlägen pro Minute war eindeutig zu hoch, also muss ich mich heute am Riemen reissen. Meine Polar-Pulsuhr ist ein echter Glücksfall: sie zeigt mir nicht nur den Puls an, sondern speichert via GPS-Signal den ganzen Weg (sodass ich ihn später auf dem PC ansehen kann), berechnet Auf- und Abstieg, den höchsten Punkt, die HF-Zonen, den Kalorienverbrauch.

 

Es wird wieder heiss

Die frühmorgentlichen Wolken haben sich verzogen, die Sonne brennt erbarmungslos Löcher in die Welt, es scheint, als würden sich die Felsen mit Hitze aufladen. Es könnte sich zu enem verbissenen Kampf mit der Natur entwickeln, was es aber nicht tut, denn das sind genau die Bedingungen, die ich liebe. Ich folge also dem nun gut sichtbaren Pfad aufwärts, nur manchmal von ein paar kümmerlichen Büschen gesäumt, deren Namen ich gerne wüsste, aber wieder mal keine Ahnung habe. Ich bin ja mit dem absoluten Minimum an Gepäck unterwegs, also keine Möglichkeit, in einem entsprechenden Buch nachzusehen (in einem ladakhischen „Was blüht denn da?“) und da wie erwähnt auch kein Internet Empfang existiert, ist man hinsichtlich Informationsversorgung ziemlich am Arsch …

 

Aufwärts, immer aufwärts
Aufwärts, immer aufwärts, schön der Nase entlang
Von einem Hügel zum  nächsten
Von einem Hügel zum nächsten

 

Trekking Indian Style

Irgendwo auf dem Weg soll’s einen Tea-Shop geben, allerdings ist heute Wirtesonntag, also niemand da.

Die einzige Menschenseele weitherum ist ein ladakhischer Fahrer, der auf seine indische Kundschaft wartet; er hat den Lunch zu diesem Treffpunkt hochgefahren, damit niemand zuviel tragen muss (dass überhaupt Inder einen einzigen Schritt zuviel machen, wundert mich doch etwas; im Allgemeinen sind eher motorisiert unterwegs). Er teilt mit mir seinen Apfel, während ich mich darüber wundere, dass es auch hier in dieser menschenleeren Einöde eine weitere Abfall-Trennanlage gibt (Paper – Plastic – Metal; please use me!). Das kennen wir bereits mit Hochachtung.

Und tatsächlich, nach ein paar Minuten tauchen ein paar schwer atmende und schwitzende Gestalten auf, in die allerneuesten und modernsten Outdoorkleider gehüllt, was bei diesen Temperaturen bestenfalls als modischen Eigensinn bezeichnet werden kann ), und lassen sich stöhnend zu Boden sinken, als hätten sie soeben den Gipfel des Mount Everest erklommen. Es dauert eine Weile, bis sie sich erholt haben, aber dann muss es zackig gehen. Ich bewundere den Ladakhi, der das arrogante Benehmen seiner Kundschaft mit stoischer Miene (und einem gelegentlichen Grinsen in meine Richtung) über sich ergehen lässt. Tja, die Inder aus dem Süden, sie sind, wie mir gesagt wird, die mit Abstand verhassteste Kundschaft in Ladakh. Was ich aus heutiger Sicht durchaus verstehen kann …

 

Teekochen auf dem La

Der heutige La führt ziemlich hoch auf eine windige Passhöhe, wo man durch die üblichen Gebetsfahnen begrüsst wird. Im Hintergrund ist bereits das nächste Tagesziel zu erkennen. Ab hier wird die Tour eine einzige Freude sein. Doch der Rundblick in die marsähnliche Berglandschaft ist phantastisch.

 

Gebetsfahnen auf der Passhöhe
Gebetsfahnen auf der Passhöhe
Passhöhe mit Gebetsfahnen und Steinmännern
Passhöhe mit Gebetsfahnen und Steinmännern und tapferen Trekkern

Die beiden Israelis sind am Picknicken, der eine – Ro oder Or, ich kann mich nicht erinnern – ist bereits daran, Tee zu kochen. Na dann, Shalom! Der andere, Arthur, offenbar mit dem ADHS-Syndrom geschlagen, kann keine Sekunde ruhig sitzen, rennt den Hügel hinauf und hinunter, will unbedingt ein Selfie mit mir zusammen machen. Er verabschiedet sich schon bald. Ro/Or bleibt zurück, hat Schmerzen und Verdaungsprobleme, spricht kaum englisch, also nicht unbedingt der perfekte Begleiter, aber was soll’s, dann komm halt mit!

 

Eine braune, gelbe, graue Wüste

Wenn ich mich umsehe, erkenne ich lediglich graue, braune Wüsten. Kein Leben. Manchmal zu meinem Erstaunen einen grünen Fleck im Tal, einen Baum, einen Strauch, eine Wiese. Die Luft scheint zu flimmern, ein leichter Dunst hängt wie Leichentücher über den weit entfernten Gipfeln. Man fragt sich nach dem Sinn des Hierseins und bekommt keine Antwort. Auf der anderen Seite weiss man sehr genau, was den Ansporn ausmacht. Es sind genau diese Momente, wo die eigenen Grenzen überschritten werden, wo sich eine Welt auftut, die ausserhalb unseres normalen Erlebnishorizonts liegt. Im übrigen ist es normal, an solchen Orten von philosophischen Attacken überfallen zu werden. Das gibt sich jeweils schnell wieder. Spätestens beim nächsten schweisstreibenden Aufstieg … 

 

Tote Welt
Tote Welt
Farbige Welt
Farbige Welt
Verkrümmte Welt
Verkrümmte Welt

 

Hemis Schukpachen entgegen

Es geht nun ziemlich gemütlich das Tal hinunter dem nächsten Dorf, Hemis Schukpachen, zu, doch Ro/Or gerät nun in echte Troubles, denn das, was ihm in seinem Verdauungstrakt Probleme bereitet, will unbedingt an die frische Luft. Ich rate ihm, einen grossen Felsen zu suchen, hinter dem er sich zwecks Darmentleerung zurückziehen kann. Eine gute Idee, findet er und sucht sich einen entsprechenden Felsen. Es gibt eine ganze Menge davon, gross und breit genug, doch der von ihm ausgesuchte Stein ist gerade mal etwa 30 Zentimeter hoch. Wirklich? HInter diesem Stein? Ro/Or hat offenbar eine eigene Vorstellung von Diskretion, auf jeden Fall verziehe ich mich ziemlich schnellen Schrittes ins Dorf hinunter …

 

Der Weg zum nächsten Dorf
Der Weg nach Hemis Schukpachen; welchen Weg die drei Trekker nehmen, ist unklar

 

Das Dorf, das Hotel

Dort werde ich bereits von einer Ladakhin erwartet. Sie schwärmt in den höchsten Tönen von ihrem sozusagen neuen Guesthouse, von Hot Shower und dergleichen. Deal! Und sie hat nicht zuviel versprochen. die Zimmer sind gross, die Badezimmer neu und sauber, das Wohn- und Esszimmer einladend.

Und wie immer, nach einer gewissen Zeit trifft man auf alte Bekannte, diesmal die grosse Gruppe Israelis, eine lärmige lustige Truppe (der Wirt erklärt allerdings später, dass sie die halbe Nacht durchgefeiert, gesungen, getanzt, gesoffen und geraucht haben, was nicht dem allgemein üblichen Verhalten in Ladakh entspricht). Anyway, die Girls sind hübsch, und ich bin etwas enttäuscht, als sie eine halbe Stunde später vom Bus abgeholt werden (zusammen mit Ro/Or übrigens, der sich zwecks Besserung seiner Beschwerden zu einem Rückzug entschlossen hat).

 

Mein Hotel
Mein Hotel – ein Glücksfall

 

Und wieder ein Buddha

Auf einem Hügel thront über der Stadt eine riesige Buddha-Statue, einmal mehr vom zukünftigen Buddha Metreya. Das Dorf ist im Gegensatz zum letzten eine Offenbarung. Viel Grün, sprudelnde Bäche, nette Leute,

„Julee“ hier und „Julee“ da. „Julee“ ist der wichtigste Ausdruck überhaupt, er bedeutet, Grüezi, Adieu, Danke, alles zusammen.

 

Buddha again
Metreya – mit Blick in die Unendlichkeit
Tief versunken
Er wacht über Hemis Schukpachen
Metreyas Reich
Das ist sein kleines unscheinbares Reich

 

 

I’m the luckiest person in the World

Auf einem Feld arbeitet ein älterer Mann, er winkt mir zu (let’s talk a bit). Der erste Satz: I’m the luckiest person in the World. Und dann erzählt er mir von seiner Reise nach Europa, von seinen Freunden in Frankreich und Holland, er hört nicht mehr auf, und schliesslich finde ich mich als kurzfristig angeheuerte Hilfskraft beim Zusammenfalten riesiger Plastiktücher wieder, auf denen die geernteten Gerstenähren ausgebreitet und getrocknet werden.

Eine erstaunliche Begegnung. Da findet man doch im hintersten Winkel dieses Landes, wo sich ausser ein paar Trekker niemand einfindet, einen Mann, der offenbar ein spannendes Leben gehabt hat. Seine Geschichten wären es wert, aufgeschrieben zu werden. Während wir arbeiten, stehen und sitzen andere Leute herum, deren Rolle mir unklar bleibt. Aber man lacht und tratscht und findet es offenbar sehr lustig, einen Ausländer beim Arbeiten zuzusehen, während zur Abwechslung sie mal nichts tun …

 

Arbeit auf dem Feld
Die einen arbeiten, die anderen warten auf irgendwas
Gerste beim Trocknen
Schon beinahe ein Kunstwerk, diese zum Trocknen ausgebreiteten Gerstenähren
An anderen Orten wird das Stroh verarbeitet
Emsige Arbeit

 

Neue Gäste

In der Zwischenzeit sind neue Gäste eingetroffen, Mike und Matt aus New York, Andreas und Thomas aus dem Ruhrgebiet.

Ausserdem sitzt ganz still und in sich gekehrt eine ältere Dame auf ihrem Stuhl, stellt sich irgendwann als Anna aus England vor und hat (später) eine Menge unglaublicher Geschichten aus ihrem Leben zu erzählen. Es wird ein langer lustiger Abend mit neuen Freunden (nur die Frage an die beiden Amis nach dem nächsten November (Trump/Clinton) führt zu sekundenlangem eisigem Schweigen). Wen wundert’s …

 

PS Song zum Thema:  Ike & Tina Turner – River deep, Mountain high

Und hier geht die Reise weiter … zur 3. Etappe

 

Ladakh/Rajasthan

Baby Trek 1 – Tote stumme Welt

An diesem Morgen ist der Himmel ein Meer aus blauestem Blau.

Ein sehr willkommener Gruss an diesem besonderen Morgen (der eigentlich gar nicht so besonders ist, schliesslich geht es lediglich um die erste Etappe des Baby-Treks). Trotzdem bin ich sofort hellwach, denn trotz Baby liegt eine anstrengende Sache vor mir. Immerhin sind wir hoch genug, um den Puls zu beschleunigen. Die untenstehende Karte (während des Tages mit meiner Polaruhr aufgezeichnet) zeigt die Route.

Es sieht definitiv nach lebloser Wüste und sonst nichts aus.

 

Baby Trek Stage1
Baby Trek Etappe1

 

Der letzte am Start

Wie könnte es anders sein – ich bin mal wieder der letzte am Start. Dieses Schicksal verfolgt mich schon seit Jahren. Die anderen Trekker, mit denen ich mich gestern Abend bekannt gemacht habe– ein amerikanisches Ehepaar, eine ziemlich heilig aussehende, wahrscheinlich bereits erleuchtete Inderin – sind schon früh verschwunden.

Der Blick von der Terrasse zeigt ein grossartiges Panorama. Der Himmel hat sich zur Erde geneigt.

 

Likir Valley
Das Tal von Likir – in seiner ganzen Pracht

Beim Frühstück sind nur noch Lily, eine Belgierin, die vor einem Jahr ihren Mann verloren hat, sowie Chin und ich übrig geblieben.

Chin wird sich aber zuerst das Kloster ansehen (das ich beim Klostertrip bereits bewundert habe), also werde ich schon mal mit Lily losziehen. Sie wird zwar nicht den Treck mitmachen, mich aber ein Stück Weges begleiten. Währenddessen erzählt sie mir ihre wahrhaft tragische Geschichte. Sie verbrachten vor einiger Zeit einen gemeinsamen Trek in eben dieser Gegend, doch in der Zwischenzeit ist ihr Mann unerwartet gestorben. Sie möchte nun an gleicher Stelle Abschied nehmen.

Ich kann Ihr zwar nicht helfen, aber wie man weiss, ist Zuhören ein ziemlich wirksames Mittel.

 

Das Kloster bleibt hinter uns zurück

Ein wehmütiges Gefühl bleibt zurück, als ich mich vom Guesthouse verabschiede. Die warme Freundlichkeit der Familie, die uns in ihren Kreis aufgenommen hat, wird mir fehlen. Aber so ist es eben beim Reisen – immer nimmt man wieder Abschied. Traurig, wehmütig, beschenkt …

 

 Buddha on the roof
Der Buddha auf seinem Dachsitz bleibt hinter uns zurück
Valley near Likir
Am Talboden ist die Gegend noch einigermassen fruchtbar
Likir Gompa
Das Kloster grüsst ein letztes Mal
My friend Lily
Lily auf der Abschiedstour

 

So far – so good

Ja, und dann geht’s erst richtig los. Anfänglich ist der Anstieg zwar noch leicht verdaulich, sogar für ältere Herren, allerdings merkt man doch die Höhe von knapp 3800 Metern. Den ersten La (gleich Pass auf Ladakhisch) nimmt man sozusagen im Vorbeigehen und fühlt sich schon ein bisschen als Herr der Lage.

 

ascent to the first pass - not very exciting
Der Aufstieg zum ersten Pass – nicht sehr aufregend
Chörten at the top
Ein erster Chörten erwartet mich

So far so good. Der folgende steile Abstieg hätte allerdings nicht sein müssen. Im Bewusstsein, dass alles, was runtergeht, mit Sicherheit wieder bergauf gehen muss, macht man sich grummelnd ins tief eingeschnittene Tal hinunter.

 

Down to an unknown valley
Ein Abstieg in ein unbekanntes Tal hinunter

 

Das Raunen der Berge

Es ist nun brennend heiss geworden, die Felsen ringsherum scheinen sich mit Hitze aufzuladen, und einmal mehr bin ich froh um meinen (echten) Indiana-Jones-Hut, der mir einigermassen Schatten spendet. Und natürlich kommt der unvermeidliche Aufstieg, und diesmal wird es so richtig heftig. Ich versuche, ganz ganz ganz langsam zu gehen, aber die Pulsuhr zeigt alle paar Minuten, dass die obere gesetzte Grenze erreicht ist.

Also halte ich halt alle paar hundert Meter an, lausche, doch es ist absolut nichts zu hören (sieht man vom kaum hörbaren Raunen der Berge ab).

 

Hot and tiresome
Heiss und anstrengend – allein in der Wüste
dead mute world
Ringsherum eine tote stumme Welt

Ich bin allein, ringsherum nur tote, furchteinflössende Welt, ich bin weitherum das einzige atmende Wesen (vielleicht treibt sich irgendwo noch ein verirrter Schneeleopard herum), einerseits ein beglückendes, das Herz berührendes Phänomen. Seltsam, es ist ein Gefühl vollkommener Freiheit. Als ob ich seit langem zum ersten Mal in vollkommener Harmonie mit allem wäre.

Manchmal setze ich mich hin, trinke langsam einen Schluck Wasser, lausche, betrachte die tote Welt um mich herum. Stille. Die Welt hat aufgehört, sich zu bewegen, zu atmen, ist zu einem reglosen, in Stein und Fels verschmolzenen Kunstwerk geworden. In diesem Augenblick möchte ich nirgends sonst sein. Und die Uhr sollte angehalten werden …

Dann, von seltsamer Glücksseligkeit erfüllt, setze ich den Weg fort. Aufwärts, abwärts, es ist egal … 

 

Please help me in keeping Ladakh clean

Doch der Weg bietet mehr Abwechslung, als man erwarten könnte. Mitten im Nichts – eine Recycllng Anlage. Man (die Trekker?) werden doch höflich gebeten, Papier, Plastik und Metall säuberlich zu trennen und in den jeweiligen Behaltern zu deponieren. Wenn man an den Müll auf den Strassen Lehs denkt, ebenso absurd wie unglaublich. Aber tatsächllich ist weit und breit nicht der kleinste Abfall zu entdecken. Es scheint, als wäre die Botschaft angekommen. Meine Hochachtung für soviel Glauben an die Vernunft der Memschheit … (Man stelle sich das Everest Base Camp vor – eine einzige Müllhalde.)

 

Recycling plant in nowhere
Recycling Anlage im Nirgendwo

 

Eine grüne Oase

Und dann wie aus dem Nichts – eine grüne Oase. Das saftige Grün der Bäume und Sträucher deutet auf Wasser hin. Der Pfad ist durch Mauern gesäumt,doch Menschen sind kene zu sehen. Das einzige Geräusch ist das kaum wahrnehmbare Sprudeln von unsichtbarem Wasser.

 

green oasis
Ein willkommener Ort für eine Pause
walls and trees
Mauern, aber keine Menschen

 

Indianer-Talente

Es gibt natürlich keine Beschilderung, und so steht man gelegentlich vor einem unlösbaren Rätsel, wenn der Weg in verschiedene Richtungen abzweigt. Dann muss man alte Indianer-Erfahrungen zu Rate ziehen, indem man die Richtung herausfindet, wohin die meisten Fussspuren führen (was natürlich auch mal schief gehen kann), und klopft sich aufs Apachen-Haupt, wenn sich die Entscheidung als richtig herausstellt.

Irgendwann tauchen in der Ferne Häuser auf einer Anhöhe auf. Es muss sich um Yangthang handeln, meinen heutigen Zielort.

Allerdings führt der Weg zu meinem Ärger zuerst mal wieder in eine Schlucht hinunter, aber – die Dummen haben meistens Glück – eine zierliche Japanerin namens Yoko weist mich auf den richtigen Weg, und so erreiche ich doch noch nach sechs Stunden, heftigstens keuchend und schwitzend, das Dorf, Mann, das sind fürwahr keine Baby-Etappen!

 

Sometimes the impression arises as if the path leads into infinity
Manchmal entsteht der Eindruck, als führte der Weg in die Unendlichkeit

 

Auf der Suche nach einem Homestay

Ich muss noch nachtragen, dass ich unterwegs einer ziemlich grossen Gruppe von Israelis begegnete. Wenn die in diesem winzigen Kaff eine Bleibe suchen, bleibt wenig übrig für mich.

Also auf ins erste Guesthouse, was sich aber schnell als Fehler herausstellt. Drei düster aussehende Burschen, die den Preis auf Ladakhisch diskutieren (grosser Fehler) empfangen mich in ihrem ziemlich neu aussehenden Guesthouse und offerieren mir ein Zimmer für 1000 Rupien.

Das Zimmer scheint ok, doch es gibt kein Badezimmer und als Dusche muss man sich einen Eimer kalten Wassers übers müde Haupt schütten. Was mir aber den Rest gibt, ist die Toilette oder das, was die Herren darunter verstehen. Man geht ums Haus herum (um Mitternacht ein Erlebnis, auf das man verzichten kann) und findet sich in einem krummen kleinen Gebäude mit zwei Türen wieder, in dem es nur ein Loch am Boden gibt. An sich nichts Besonderes, doch lässt sich zu allem auch die Tür nicht verschliessen, weil es der Konstrukteur der Tür nicht geschafft hat, den Bolzen so anzubringen, dass er in die entsprechende Öffnung passt.

Man kauert sich also über das Loch im Boden, währenddessen man verzweifelt versucht, mit der Hand die Tür geschlossen zu halten. Ich bin müde und erschöpft und habe keine Lust auf Abenteuer dieser Art. Ich packe also meine Siebensachen wieder zusammen und mache mich auf die Suche nach einer Alternative. Vorher schlafe ich unter einem Baum als in diesem Etablissement!

Ein paar ehrwürdige alte Herren weisen mir den Weg zu einem Guesthouse, ähnlich wie dem gestrigen, aber sogar noch eine Spur freundlicher.

Ich fühle mich auf jeden Fall sofort wie zuhause. Diesmal ist ein kleiner Junge von anderthalb Jahren für die Abendunterhaltung besorgt. Die Grosseltern sehen aus wie hundert, allerdings sind sie wahrscheinlich gerade mal ein paar Jahre älter als ich. Der Opa murmelt fortwährend buddhistische Weisheiten aus einem Buch, in der anderen Hand eine Gebetsmühle, an der er eifrig dreht.

So viele Glücksgefühle und später ein tiefer Schlaf …

 

Son of the family
Er sorgt für Unterhaltung im Wohnzimmer

Boy of the HouseFamily eating on the floor

 

PS Song zum Thema:  Bishop Briggs – Dreams

Und hier geht die Reise weiter …