Wenn man bei Tachileik die Grenze zu Thailand überquert, erreicht man nicht nur ein neues Land, sondern ein anderes Ziviliationslevel. Ungefähr wie letztes Jahr der Übertritt von Laos nach China – hier Armut, Hütten, Löcher, dort protzige Gebäude, breite Strassen, moderne Autos. Der Unterschied hier ist nicht ganz so krass, aber trotzdem spürbar. Also zunächst …
Von Burma nach Thailand
Heute also wird es sich zeigen, ob das Spiel mit dem Grenzübergang klappt oder ob ich doch Plan B aus der Schublade ziehen muss. Burmesische Verwirrungen Aber fangen wir ganz von vorne an. Das Taxi. Dies ist nun wieder mal eine der typisch burmesischen Geschichten, die so unlogisch sind, dass man nur lachen kann. …
Nyaungshwe – Das Mona-Lisa-Lächeln des Buddha
Was macht das Lächeln des Buddha so speziell? Was macht seine Faszination aus? Ist es ein in die Irre führendes Mona Lisa-Lächeln? Ist es überhaupt ein Lächeln oder ein nach innen gerichteter Blick, der etwas sieht, was wir nicht zu beurteilen wissen? Es ist ein Geheimnis, dieses Lächeln des Buddhas. Ein Buddha für mich allein …
Taunggyi – Das Ballonfestival
Irritiert und verärgert und wehmütig über die Veränderungen der Stadt, beschliesse ich, mit dem Fahrrad die Umgebung zu erkunden, dorthin, wo sich garantiert kein Massentourist verirrt. Auf unbekannten Pfaden Ich überquere die Brücke, die zu den äusseren Quartieren führt. Boote fahren den braungelben Kanal entlang. Es dauert nicht lange, und der Lärm und …
Trekking zum Inlé-Lake – Ein Morgen voller Spinnweben
Der Morgen fängt gut an, wir sind, trotz Kälte und nächtlichen Störgeräuschen guter Stimmung, geniessen das Frühstück, lachen, schwatzen. Ganz und gar überraschend hängt am frühen Morgen ein dünner Nebel in der Luft. Die Bäume im Hintergrund verschwinden in der milchigen Suppe. Eine wunderbar friedliche Stimmung. Auch bei den Kühen. Nebel Die Phase des gegenseitigen …
Von Kalaw zum Inlé-See – Durch Van Goghs Welt
„Old Age is not for Sissies.“ (Quote Bette Davies * 1908 + 1989 US Amerikanische Schauspielerin) Ich muss ihr zustimmen. Es ist immer ernüchternd und etwas schmerzhaft, wenn man an das eigene Alter erinnert wird. „You walk? .. Yes. Why? .. You old!!“ Heute Morgen werde ich einmal mehr daran erinnert. Das Mädchen an der …
Kalaw – brennend heiss und eiskalt
Keine Nostalgie, keine Verklärung, eher Staunen über die Tatsache, dass ich mich nach all den Jahren erneut in diesem wunderbaren Städtchen in der Bergen befinde. Hier werde ich mich – genauso wie das letzte Mal – sehr wohlfühlen. Ich frage mich, ob Mister Singh, unser Trekkingführer, noch hier lebt und ob er seine wunderbar anachronistische …
Fahrt nach Kalaw – Verkehrsregeln? Wofür?
Ich bin auf der Suche nach dem alten Mandalay. Der Name Mandalay klingt so wunderschön, so alles umfassend, was die Idee des Orients ausmacht. Er zerfliesst auf der Zunge, schafft im Geist Bilder und Vorstellungen, von breitkrempigen runden geflochtenen Hüten über schlitzäugigen, lächelnden, ewig mysteriösen Gesichtern. Dahinter Sonnenuntergänge in den lieblichsten Farben, Rikschas, Früchte, Stände …
Von Bhamo nach Mandalay – Der Weg zurück
Ein furchtbar langer Weg zurück – mit vielen Umwegen. Bhamo ist mit allen möglichen Transportmitteln zu erreichen, ein einziges erfüllt einigermassen die Bedürfnisse. Natürlich könnte man erneut das Boot nehmen, entweder den ganzen Weg nach Mandalay oder zumindest nach Katha und von da an wieder den Zug. Keine gute Idee. Mit dem Flugzeug? Fliegt erst …
Bhamo – eine gefangene Insel
Bhamo liegt vollkommen abseits der Welt. Man muss sich einen Ort vorstellen, der zwar über Land und Wasser und Luft erreichbar ist, aber durch seine besondere Lage eine gefangene kleine Insel inmitten von Dschungel und Niemandsland darstellt. Die Unruhegebiete der Aufständischen sind zwar nah, aber davon merkt man nicht viel. Doch schon die Ankunft bei …
Auf dem Irrawaddy nach Bhamo
Morgensonne, es ist noch früh, ein laues Lüftchen weht um die Nase. Ein perfekter Beginn eines perfekten Tages. So hoffe ich. Denn heute gilt es, auf dem Irrawaddy nach Bhamo zu fahren. Der Irrawaddy Es könnte ein Meer sein, das vor mir liegt, doch es ist nur ein Fluss, mächtig, breit, das andere Ufer …
Burmese Days – Auf den Spuren von George Orwell
Mitternacht vorbei, es ist beinahe still geworden. Mit Ausnahme des Mark durchdringenden Geräusches von Metall, das auf Metall trifft. Seien es Räder, die auf Schienen schlagen, Stossdämpfer auf was auch immer die aufstossen, Wagenwände gegen Wagenwände, alles, was irgendwie zusammenhält und auseinander gerissen zu drohen scheint. Der buddhistische Mönch schaut immer noch stoisch auf sein …
Der Zug von Mandalay nach Norden – komplett verrückt
Ich dachte immer, dass die Zugfahrt durch die Atacama Wüste in Chile das mit Abstand verrückteste Bahnabenteuer war. Ist es aber nicht. Immerhin ist heute der 13. November. Ein schlechtes Omen? Es gibt tatsächlich einen Zug von Mandalay nach Norden bis nach Myitkyina. Dass es ein Höhepunkt meiner Bahnfahrten werden wird, dämmert mir erst nach …
Aung San Suu Kyi – Burmas eiserne Lady
Heute wird in Burma gewählt. Die lange erwarteten Wahlen sind für die Burmesen eine neue Erfahrung. Ein lang erwarteter Ausweg aus Isolation und Armut. Das Ende eines korrupten Regimes. Aber stimmt das auch? Ich habe meine Zweifel. Aber alles der Reihe nach. Gefärbte Finger Wie erkennt man, dass ein Burmese gewählt hat? Jeder Burmese in …
Hsipaw Trecking – Ghostriders in der Nacht
Der Film Ghostrider mit Nicolas Cage ist ein ziemlich schlechter Film. Zumindest nach Meinung der Film-Aficionados. Aber auf dem Heimweg vom Treck erinnert mich einiges daran, zwar ohne Satan, ohne Feuer und Skelett. Aber mit zahlreichen bangen Augenblicken. Aber am wunderbar riechenden Morgen, kurz vor dem Trek gibt es keine Vorahnungen. Nichts dergleichen. Heute ist …
Hsipaw – Mrs. Popcorn … und ein Marsianer
Ein Konzert nur für mich allein. Im Gebüsch singt ein versteckter Vogel, ein anderer antwortet, ein dritter fällt ins morgentliche Konzert ein. Der Morgen zeigt das Gesicht des Städtchens. Es ist ein ausnehmend angenehmes Gesicht. Einmal mehr fühle ich mich an einem Ort auf den ersten Augenblick völlig wohl. Ein sanftes Lüftchen weht beim Frühstück …
Die Gokteik-Brücke – Über dem Abgrund
Die letzte Nacht war ziemlich schlecht. Wo soll ich anfangen? Bei der saumässigen Kälte im Zimmer? Bei den Hunden? Ich liebe sie ja, aber in dieser Nacht hätte ich jeden einzelnen erwürgen können. Warum sie ausgerechnet vor meinem Zimmer ein mehrstündiges Rendezvous abhalten und es dabei offenbar darum geht, den lautesten Schreihals, Beller und Heuler …
Pyin U Lwin – Fluchtort für bleiche Gesichter
Die Fahrt von Mandalay nach Pyin U Lwin mit dem Sammeltaxi, offiziell auf anderthalb Stunden geschätzt, dauert etwas länger, genauer gesagt mehr als doppelt so lange. Fahrt nach Pyin U Lwin Das hat seinen Grund. Erstens: der Chauffeur muss die restlichen Passagiere in der ganzen Stadt zusammensuchen. Dann, als wir uns endlich auf der eigentlichen Strecke …
Mandalay Hill – Die Welt von oben
Vom Frühstückstisch im obersten Stockwerk des Hotels aus (Aussicht mehr als prächtig) ist der Mandalay-Hill gut zu erkennen, die goldenen Kuppeln der Pagoden, den bewaldeten Aufstieg mit den mehr als tausend Treppenstufen. Was könnte man sich an einem solchen Tag Besseres antun, als mit dem Fahrrad durch die Stadt zu fahren, um anschliessend den schweisstreibenden Aufstieg zu …
Mandalay – Mahamuna und der fette Buddha
Nach gerade mal 12 Stunden Schlaf bin ich bereit, dem Schicksal ins Auge zu blicken, will heissen, heute werde ich mich mit dem Velo furchtlos in den dichten Verkehr von Mandalay stürzen. Denn Furchtlosigkeit ist angesagt. Velofahren in Burma ist gefährlich. Sehr gefährlich. Ich miete also ein Damenfahrrad mit drei Gängen, eine Wohltat. Der Houseboy, …
Mandalay – Ein verblassendes Märchen
Die Stadt mit dem schönsten Namen? Es ist zwar nicht mehr die schönste Stadt, aber der Namen, der nach Orient, nach Abenteuer, nach Gewürzen und sanften Menschen klingt, bleibt vielversprechend. Wie sich herausstellt, ist Mandalay zu einer hektischen Metropole geworden. Aber wir werden sehen … Ich bin da, nach gut 18 Stunden von Tür zu …
Die Südostasien Bücher
Harold Fry will nur kurz einen Brief einwerfen an seine frühere Kollegin Queenie Hennessy, die im Sterben liegt. Doch dann läuft er am Briefkasten vorbei und auch am Postamt, aus der Stadt hinaus und immer weiter, 87 Tage, 1000 Kilometer. Zu Fuß von Südengland bis an die schottische Grenze zu Queenies Hospiz. Eine Reise, die …
Das letzte TukTuk – Auf Wiedersehen Asien
Und dann das letzte Tuk-Tuk am frühen Morgen. Es ist frühmorgens um vier Uhr, sogar im niemals schlafenden Phnom Penh ist Ruhe eingekehrt. Die flüchtige Ruhe vor dem nächsten Sturm. Wir tuckern in Windeseile durch die leeren Strassen, da und dort brennt ein Feuer, schemenhafte Gestalten kauern daneben, es wird gelacht, gegessen, getrunken … Ich …
Gekochte Käfer und Spinnen
Hier ist er nun tatsächlich, der Tag der letzten Male. Zum letzten Mal das Morgenessen vor dem Pool, das letzte Morgengespräch mit der jungen Dame an der Reception (“When do you come back to Cambodia?”), der letzte Pickup vor dem Hotel, das letzte Mal Platz nehmen im Bus, das letzte Winken an das im morgendlichen …
Angkor Wat – Ein sehr besonderer Sonnenaufgang
Wann geht denn die Sonne auf? Diese Frage stelle ich dummerweise erst, nachdem ich – wie eine Menge anderer Leute – um knapp halb Sechs vor dem stockdunklen Eingang zu Angkor Wat stehe. Die Frage betrifft die Zeit: was ist der Grund, dass man um halb Fünf aufstehen muss, um dermassen früh schon hier zu …
Angkor Wat – Das achte Weltwunder
Angkor Wat mit dem Fahhrad? Obwohl mich sämtliche Tuk-Tuk-Fahrer in selbstverständlich nur ehrenwerter Absicht davor gewarnt haben, die Fahrt zu den Tempeln mit dem Fahrrad abzustrampeln, kann ich es mir nicht verkneifen. Ich finde, man sollte für das achte Weltwunder auch ein bisschen was dafür tun müssen und nicht nur 20 Dollars Eintritt bezahlen (was …
Tonle Sap Lake – Das dumpfe Röhren der Motoren
Ferien sind auch nicht mehr, was sie mal waren. Das könnte man aufgrund der sich häufenden Frühaufstehaktionen den Eindruck gewinnen. Ich weiss nicht, das wievielte Mal ich nun vor sechs Uhr aufstehen muss, weil entweder der Zug, der Bus, das Tuk-Tuk oder sonst irgendeine Dringlichkeit dies verlangt. Allerdings gewöhnt man sich daran, und vor allem, …
Tuol Sleng – Das Gesicht des Bösen
Gibt es eine Grenze, wozu der Mensch fähig ist? Erinnerungen werden wach. An die Könige von Kambodscha – Brüder, Verwandte? – die einander entweder ablösten oder bekämpften. An eine schreckliche, brutale, unmenschliche Zeit, während Pol Pot und seine Entourage Millionen von Menschen in die Killing Fields schickten, wo sie verhungerten oder totgeschlagen wurden. Aber mehr …
Kampot – Survival im Strassenverkehr
Nun also Kampot, eine knappe Stunde von Kep im Landesinneren. Ein ruhiges Plätzchen, an dem man seine Beine ausstrecken kann, oder in meinem Fall, könnte. Der äusserst enge Zeitplan lässt leider nicht mehr als einen Tag zu. Ein letzter Blick auf den Hauptplatz, wo die versammelten TukTuks auf Kunden, und die Touristen auf …
Kep – The Standing Buddha
“Standing Buddha, 640 Meter”. Ein Buddha, hier, mitten im Dschungel? Und “Standing??” Im Normalfall sitzen oder liegen die Kerle doch, von rundlicher bis vollfetter Gestalt, im Gesicht ein weises, mitunter etwas einfältiges Lächeln. Ich schaue mich um, die Strasse macht hier eine Rechtskurve, bevor sie im Schatten der Bäume verschwindet. Der Weg zum Buddha hingegen ist …
Kambodscha – Und plötzlich diese Stille …
Nach dem abendlichen Spaziergang dem Meer entlang, mit einer unendlichen Auswahl an Seltsamkeiten, an unerwarteten und nie zuvor gesehenen Anblicken, wurde es spät. Aber jetzt erwartet mich eine weiterer, allerdings weniger erfreulicher Anblick. Und wieder ein Höllenritt Ich bin zwangsläufig schon um sechs wieder auf Achse, einmal mehr mit schwerem Kopf und leerem Magen. Man …
Der Mekong löst sich auf
“Il est cinq heures, Paris s’éveille”, einer der zeitlosen Hits von Jacques Dutronc. Es ist etwas später als 5 Uhr und anstatt Paris erwacht Saigon aus seinem kurzen Schlaf. (“Les travestis vont se raser, les stripteaseuses sont rhabillées”). Noch müde vom ebenfalls kurzen Schlaf, lehne ich an die Wand, während rings um mich bereits ein …
Saigon – Ein besonderer Abend
Занимайтесь свиданием, Антон, и удачи вам. Ich klopfe dem jungen Russen, der von Mui Ne bis Saigon neben mir gesessen hat, zum Abschied auf die Schulter. Ein überraschtes und erfreutes Lächeln zieht einen Moment über sein ansonsten ausdrucksloses Gesicht, das er die ganze Zeit über aufgesetzt hat. Dass er ausgerechnet neben mich gesetzt worden ist, …
Mui Ne – Lawrence of Arabia 2.0
Es dauert eine Weile und ein paar schweisstreibende Aufstiege, vorbei an einigen Bäumen, bis ich die Stelle gefunden habe. Wovon sich diese Bäume ernähren, ist mir ein Rätsel. Ringsherum nur noch Sand Das ist es, das ist der Ort, ringsherum nur noch Sand, in allen Tönungen von Gelb, ockergelben, senfgelben, zimtgelben, dann wieder im Schein …
Mui Ne – Die Melancholie des Verschwindens
Ein freier Tag, ein Tag also sozusagen wie eine Lücke, für die nichts geplant, nichts reserviert, nicht getan, nichts gedacht werden muss, einfach pures Sein. Wahrscheinlich kaum auszuhalten, aber mal sehen, was uns diese leeren 24 Stunden bringen werden. Geschnatter Sollen wir mit dem Morgenessen beginnen? Keine schlechte Idee, denn was könnte erhabener sein …
Hoi An – Mui Ne: The unlikely Pilgrimage
Einmal mehr fährt der Zug ab, wie immer ruckelnd, zuckelnd, holpernd und stampfend, und nimmt mit einem stöhnenden letzten Aufbegehren endlich Tempo auf. Es scheint, als wäre dieses Abfahren das Letzte, was er aus eigenem Begehren tun würde, doch er kommt – widerwillig zwar – vorwärts, langsam und stetig, dem Süden zu, Nha Trang, dem …
Hoi An und eine japanische Brücke
In meinem bevorzugten Frühstückslokal (das Brot im Hotel schmeckte nach Aluminium, absolut ungeniessbar) gibt es aber zum Continental Breakfast nicht nur einen Haufen frischer Früchte und SEHR viel getoasteten Brotes mit Butter und Konfi (rosa und chemisch wie immer), sondern auch Bustickets zu kaufen. Alles erledigt. Von ungeniessbar bis wunderbar – Frühstück in Asien Ein …
Hué – Die Stadt der Kaiser
Kann das Hué sein, die Stadt, die während des Vietnamkrieges schwerste Bombaridierungen erleiden musste? Eine der schlimmsten Kampfzonen des Vietnamkrieges. Es ist kaum zu glauben, aber Hué, diese alte Stadt, mit ihren heute als UNESCO-Welterbe deklarierten Stätten wurde während langer Zeit schwerstens bombardiert. Darunter auch die riesige Zitadelle mit ihren Palästen, der Imperial Enclosure, der …
Hanoi – Living in Chaos
Ist gar nicht Ordnung das Mass aller Dinge, sondern ihr Gegenteil? Am Nachmittag fährt der Zug, gemäss eindringlicher Warnung der überaus freundlichen Receptionistin, pünktlich um 15.40 ab. Genug Zeit also, um mich von Hanoi, diesem wilden Tier, zu verabschieden. Einmal mehr stürze ich mich ins Gedränge, wundere ich mich über nicht stattfindende Kollisionen, begegne freundlichen, …
Hanoi – Hồ Chí Minh’s Mausoleum
Kann sich noch jemand – ausser uns alten Säcken – an Hồ Chí Minh erinnern? Bei uns ist der Vietnamkrieg noch mmer präsent. Ho-Ho-Ho Chi Minh, das war die Losung auf den Strassen, doch das ist lange her, und genauso lange ist Uncle Ho zu seinen Vorfahren abberufen worden (im September 1969). Seinem letzten Wunsch, …
Hanoi – Good Morning Vietnam
Die Umgebung, die sich dem verschlafenen Blick aus dem Fenster zeigt, könnte nicht unterschiedlicher sein. Gestern Vogelgezwitscher, Sonnenschein und die Aussicht auf einen heissen Tag, heute ein grauer vernebelter Morgen. Hupen, Gedröhn, ganz klar die Kakophonie einer grossen Stadt. Es ist Mitte Februar, ich bin in Hanoi und in der Kälte gelandet. Dann also mit …
Luang Prabang – Die alte Magie
Nicht dass es kalt gewesen wäre hier im Norden von Laos, nein, aber die Abende und Nächte können doch etwas sehr kühl werden. So ist zumindest für einen Tag (morgen gehts ja bereits nach Hanoi, zurück an die Kälte?) Wärme angesagt. Und eine ausserordentlich mühsame Fahrt von Luang Namptha nach Luang Prabang, grösstenteils über eine …
Luang Namptha – Dschungeltrek
Man stelle sich die Hauptstrasse eines mittelgrossen Städtchens vor, irgendwo auf der Welt: Dichter Verkehr, Stossstange an Stossstange, Ampeln, Fussgängerstreifen, Hektik, Hupen, Lärm … Nicht hier in Luang Namptha, hier ticken die Uhren noch so wie vor 30, 40 oder mehr Jahren.. Man könnte mitten auf der Strasse ein Picknick veranstalten, es würde kaum zu …
Yunnan – Melancholischer Abschied
Kein Frühstück? Bevor ich mich aber auf den Rückweg nach Laos mache, zuerst ein währschaftes Frühstück für die lange Reise. Weit gefehlt – auch vormittags um 9.00 sind sie meisten Läden noch geschlossen, ebenso sämtliche Restaurants. Ist das überhaupt möglich? In China? Zahlreiche Leute sitzen auf den Trottoirs, auf ihren winzig kleinen Stühlen, und schlürfen …
Jinghong – Ein Tanz am Abend
Der jährliche Neujahrs-Holiday ist vorbei, der Verkehrslärm braust lauter, intensiver. Montag. Heute werde ich etwas Wichtiges feststellen. Yunnan ist ein anderes China. Trotz leerem Magen und verschlafenem Kopf – selten eine gute Voraussetzung für die objektive Beurteilung einer unbekannten Stadt – bin ich vom ersten Augenblick an von einem eigenartigen Gefühl des Wohlbehagens erfüllt. Ganz …
China – Die Welt in neuen Farben
Der Bus nach Jinghong in Yunnan ist hoffentlich kein böses Omen. Die Abfahrt des Busses nach Jinghong ist auf genau 07.10 angesetzt. Zahlreiche Travellers drängen sich in die TukTuks, Reiseziel Luang Prabang oder Oudomxai, und schon bald stehe ich alleine da, mit Ausnahme eines ziemlich verloren wirkenden chinesischen Paares. Einmal mehr ist die laotische Pünktlichkeit …
Die Einsamkeit der Nacht
Was ich am frühen Morgen noch nicht weiss – der Trip von Chiang Khong nach Luang Namptha wird eine Fahrt durch tiefe Nacht werden. Aber schön der Reihe nach … Seit einem Monat gibt es keine Fähre mehr, keine Treppe, kein Gewusel mehr am Zollposten. Es gibt nun eine breite Brücke, bewacht von zwei protzigen …
Nordwärts zum Mekong
Nun also wieder der Anfang. Das langsame Herantasten an eine neue Umgebung, an Sonne und Wärme, eine andere Kultur, eine andere Sprache, andere Gesichter. Lächelnde, freundliche, runde Thai-Gesichter, die so schwer zu lesen sind. Ein neuer Anfang in Chiang Mai Vor mir der Fluss, der Ping River, dreckig-braun, ruhig, unaufgeregt vor sich hin fliessend, vom …
Die Laos Bücher
Philip Pullman – His dark Materials Die Waise Lyra, Hauptfigur in »Der Goldene Kompass«, lebt in einer Parallelwelt – der unseren ganz ähnlich –, in der Wissenschaft, Theologie und Magie eng miteinander verwoben sind. Als ihr bester Freund verschwindet, macht Lyra sich auf die Suche nach ihm und kommt einer finsteren Verschwörung auf die Spur. …
Abschied – Tears in Rain
Die Rückkehr – immer das Gleiche. Ein ambivalentes Gefühl. Einerseits die Freude über die angenehmen Aspekte des Heimkommens in ein Land, wo alles funktioniert. Das komfortable Leben. Wo man das Wasser aus dem Hahnen trinken kann, ohne das Risiko einer mittelschweren Magen-/Darmerkrankung einzugehen. Wo die Stromversorgung zuverlässig funktioniert. Und ebenso alles andere. Klingt das ein …
Bangkok – Bright Lights, big City
Nun bin ich also im Zentrum des Monsters. Der letzte Tag. Anstrengend, kräfteraubend, wahrscheinlich durch die schlechte Luft, den Lärm, die vielen Leute, die Millionen von Autos. Ist aber trotzdem ok, mir hat Bangkok schon immer gefallen. Es ist eine verrückte Stadt, aber trotz aller Verrücktheit hat sie etwas Faszinierendes, das nicht einfach zu erfassen ist. …
Westwärts Bangkok entgegen
Heute geht es Bangkok entgegen, also eine lange Fahrt quer durch Thailand. Also früher Beginn, wieder mal ohne Frühstück. Die chinesischen Hotelbediensteten sind offenbar nicht auf frühe Gäste eingestellt, auf jeden Fall ist weit und breit nichts zu entdecken, was einem Frühstücksraum entsprechen könnte. Vielleicht gibt es schlicht keinen. Nudelsuppe am Busbahnhof Das Taxi …
Bye-Bye Laos, Land des Lächelns
Die Küche ist am frühen Morgen bereits in Hochbetrieb. Sie macht einen ziemlich exotischen Eindruck, doch die Gerüche, die aus den Kochtöpfen in die Nase steigen, verstärken das Hungergefühl und machen Lust auf eine ausgedehnte Frühstückszeremonie. Und tatsächlich – auch wenn das untenstehende Bild nicht unbedingt auf Köstlichkeiten hinweist – alles ist perfekt. Der Hotelbesitzer …
Wat Phou – Zu Fuss mit dem Fahrrad
Ein eigenartiger Tag, wie schon so viele, und trotzdem wieder anders. Er beginnt mit dem Abschied von Don Khon, wehmütig wie erwartet, vor allem die letzte Fahrt zwischen den Inseln hindurch, der Blick zurück auf das Dorf erfüllen mich mit grosser Melancholie. Die Fahrt im Bus nach Norden nachdenklich, schweigend. Dann erreichen …
Der Khonepapheng Wasserfall – Rollender Donner
Der Khonepapheng Wasserfall ist das heutige Ziel. Es ist viel Zeit vergangen seit meiner letzten Fahrt auf einem Motorrad. Es muss irgendwann in der Achzigerjahren gewesen sein, auf meiner Harley-Davidson. Ja, auf einer Harley-Davidson, allerdings nur eine gerade mal mit 125 ccm. Ein einziges Jahr wurde diese besondere Ausgabe des berühmten amerikanischen Traums auf zwei …
Dom Khon und ein verrückter Plan
Es scheint tatsächlich, als wäre die Verrücktheit des Menschen unendlich … Zumindest, wenn er sich etwas in den Kopf gesetzt hat. Aber dazu später. Der heutige Tag ist sportlichem Einsatz gewidmet, um meine vom gestrigen Trip noch völlig erstarrten Muskeln auf Vordermann zu bringen. Wie üblich in Laos vermieten die Hotels auch Fahrräder, ich entscheide …
Si Phan Don – Die 4000 Inseln
Immer sind es Vorstellungen, die in keinster Weise der Wirklichkeit entsprechen. Sie generieren die grössten Überraschungen. Kilometer 18, so heisst die südliche Bushaltestelle in Pakxe, obwohl sie weit im Osten der Stadt liegt. Der Namensgeber hat sich also einen Scherz erlaubt. Oder aber, was ich bei den nicht gerade für absurden Humor bekannten Laoten eher …
Pakxe – Tor zu den 4000 Inseln
Das heutige Ziel ist Pakxe, das Tor zu den 4000 Inseln. Danach ist nichts mehr, nur noch Wasser und tosende Wasserfälle. Der Mekong und vielleicht die letzten überlebenden Mekong-Delfine. Und dann Kambodscha. Eines der Ziele für die nächste Reise … Gartenstühle im Bus An diesem Morgen vermisse ich die laotischen Schönheiten, die mir gestern …
Bus nach Savannakhet
Der Bus nach Savannakhet startet um Punkt 7, also kein Frühstück, dafür Hetze, denn der Hotelmanager lässt mich erst gehen, wenn er das Zimmer gecheckt hat. Wahrscheinlich glaubt er, dass ich ihm seine billigen Bettanzüge klaue. Die Strassen sind, wen wundert’s, noch verschlafener als tagsüber, also totenstill. Kein Mensch zu sehen. Es ist Sonntag, also …
Vientiane – Die Hauptstadt am Rand der Welt
Die Hitze hat spürbar zugenommen. Ein inhärenter Prozess scheint Geist und Körper auf verminderte Leistungsbereitschaft zu reduzieren, bis sie sozusagen in eine Art Schlafmodus gehen. Erst kühlere Temperaturen drücken wieder den Aktivierungsknopf. Die physiologischen Auswirkungen der Hitze auf Körper und Geist sind an diesem Morgen schon früh zu spüren. Dabei steht heute zum wiederholten Mal …