Als Schlossherren erwarten wir eigentlich, im Bett bedient zu werden, natürlich in und Strümpfen, wie es für edle Herren . würden uns einen guten Tag wünschen, Kaffee und pochierte Eier mit Lachs .
Natürlich werden wir enttäuscht, der livrierten Diener schleichen ein paar andere Gäste (die gibt es ) durchs Haus, der pochierten Eier gibt es Brot mit Butter und Konfitüre, erst nachdem wir den Frühstücksraum gefunden haben.
Vergleich zu gestern einen akzeptablen Weg vor uns, ein paar Kilometer mehr bis Rüeggisberg, aber das soll uns nicht weiter beunruhigen.
Plan: Länge: 17 km, Aufstieg | Abstieg: 820 m | 620 m, Wanderzeit: 5 h 20 min
Ergebnis (bis Schwarzenburg): Länge: 17 km, Aufstieg | Abstieg: 790 m | 820 m, Wanderzeit: 7 h 03 min
Ein letzter Blick auf die eisgekrönten Berner Alpen, dann in den Schwarzwassergraben zur ältesten Betonbogenbrücke der Welt. Vom Schwarzenburger Plateau durch Wiesen und Wälder Guggershörnli mit berühmten Vreneli.
Wir lassen uns überraschen. Betonbogenbrücke der Welt?
Der Charme der Schweiz
Man kommt nicht umhin, seltsamen Namen . Riggisberg und Rüeggisberg, zwei Dörfer sozusagen in Sichtweite, der einzige Unterschied ein i statt üe im Namen. Wer kommt auf eine Idee?
Sehr seltsam, aber macht auch den Charme unseres Ländchens aus.
Und die Aussprache, für , , ein Problem darstellen dürfte: Dorf wie Zäziwil wird Zäziwiu ausgesprochen, der Belpberg heisst Bäupberg.
Tja, die Schweiz …
Aber wir nehmen es mit Gelassenheit, kann uns in unserem Alter mehr erschüttern.
Das Kloster Rüeggisberg
Das wahre Highlight des Tages befindet sich in Rüeggisberg in Form einer alten Klosterruine.
Es handelt sich um ein ehemaliges Kloster des französischen Cluniazenser-Ordens.
Die Abtei von Cluny in Burgund war als Ausgangspunkt bedeutender Klosterreformen eines der einflussreichsten religiösen Zentren des Mittelalters. Ihre Kirche war zeitweise das größte Gotteshaus des Christentums (Wiki).
Ein ziemlich unbekannter Orden, wie sich herausstellt, obwohl wir als ehemalige Klosterschüler eigentlich über verwandte katholische Orden Bescheid wissen wüssten.
Ich zitiere aus der WebSite:
Wer durch die geheimnisvollen einst und die Fernsicht das Berner geniesst, fühlt sich sofort in die Zeit der Mönche, Ordensbrüder und zurückversetzt.
Im 11. Jahrhundert der reiche Lütold von Rümligen Ort Cluny im französischen Burgund . sollte werden. Aus den ersten einfachen Zellen entstand im Laufe der nächsten hundert Jahre eine imposante romanische Basilika mit mehreren . Uralte Grundmauern, Pfeiler und eindrückliche zeugen noch heute von der einstigen Grösse des einflussreichen Mönchsordens aus Frankreich.
Leider Verschuldung, , Überfälle und die glanzvolle Geschichte des einst einflussreichen Wahrzeichens der Region. der Reformation musste die Klosterkirche 1484 ihre Pforten schliessen. Ein Dorfbrand in Rüeggisberg einst Bau schliesslich . Die Bewohner des bereits Klosters Häuser und Dorfkirche. dienten als Kornspeicher und Scheune.
Man glaubt die Choräle zu hören, die schwarzgewandeten Mönche durch die Gänge schweben zu sehen, den von Weihrauch und zu riechen.
wird eine Messe , offenbar ist die Ruine ein Treffpunkt frommer Katholiken, die sich in Gegend als fühlen .
Alphornbläser für den festlichen Rahmen
Eine Gruppe traditionell , darunter mehrere Frauen, sich Halbkreis aufgestellt und den Zuschauern ein Ständchen. Und – ich bin Gott kein Anhänger der Alphornkultur – wir überrascht und ein gerührt.
Dem Gewitter entgegen
Der Weltuntergang zwar erst für den Nachmittag , also Eile mit Weile. wird wohl nicht, ein mulmiges Gefühl schleicht sich ein. Dieses Jahr will uns der Wettergott zeigen, wo Bartli den Most holt.
Nach Rüeggisberg bietet der Panoramaweg wieder das, worauf wir uns jeden Morgen freuen Hügelpassagen entlang blühender Wiesen. Manchmal führt der Weg in Schluchten hinunter, über schmale Brücken, dann wieder steil . Die Sonne verschwindet hinter Bäumen, ein paar Strahlen durch, zaubern Streifen auf den Boden.
Der Name scheint beliebt zu sein, wenn es darum geht, ein besonders heimtückisches Gewässer zu benennen. Unser Fluss sieht sehr harmlos aus, hier würde Hellfire nicht viel bringen (siehe Ausschnitt).
Wenn ich mich nicht irre, fällt der dicke Hobbit Bombur der Durchquerung des Düsterwaldes in Schwarzwasser und , worauf ihn erschöpften Zwergenfreunde tragen müssen.
die Schlacht am am Ende der Staffel von Game of Thrones schlägt so ziemlich alles, was es an gibt. Die Flotte und die Armee von Stannis Baratheon erreichen und um die Stadt beginnt.
Hier ein Ausschnitt (nichts für ):
Manchmal wir uns in einem Gemälde, , bewundern, richten unsere Aufmerksamkeit auf die Landschaft, auch wenn sie auf den ersten Blick nichts Besonderes zu sein scheint.
Manchmal genügt der Anblick eines , der still und verlassen daliegt, als er auf etwas warten. Dann wieder Pause auf einem seltsamen Holzgestell, dessen Sinn und Zweck sich nicht auf Anhieb , ist uns egal. Von da an führt der Weg wieder durch mannshohes Gras, wir kämpfen uns durch, während der Blick nun zum Himmel geht, wo sich zusammenbraut.
Das Gewitter
Die letzten Wochen haben gezeigt, dass die diesjährigen Wetterkapriolen mitunter recht gefährlich sein können, vor allem wenn sie mit Hagel .
Und so , es muss . Schon diesen letzten Kilometern entwerfen wir , Contingency . die , gibt nur eine, nämlich bei allzu Wetter Bus nach Guggisberg zu .
ist es aber noch nicht, obwohl bei unserer Ankunft der Himmel tief und schwarz . Wir erkundigen uns nach einem geöffneten Restaurant, mit etwas Glück eines mit und warten nun bei einem gemütlichen Kaffee und einem Schwatz mit den Nachbarn auf den kommenden Weltuntergang.
Wir fühlen uns , nach einer halben Stunde zeigt das Gewitter, wo der Hammer hängt und uns ins Innere des Restaurants.
Der Bus fährt um 16.43 , wir ergeben uns dem Schicksal und lassen uns durch den Regen nach Guggisberg . Der Blick Fenster ist entspannt, wir , dass diese 12 Kilometer und so schleicht sich die Gewissheit ein, dass uns das Wetter einen Gefallen getan hat.
Das Guggershörnli
Ihre nachträgliche des Kurztrips klingt euphorisch und lässt , dass ich etwas verpasst habe. Wie so oft gibt es in solchen Fällen keine Entschuldigung, bestenfalls „im nächsten Leben
Da ich durch Abwesenheit glänze, muss ich auf alternative Informationsquellen zurückgreifen:
Das Guggershörnli oder Guggershorn ist ein markanter Berg oberhalb des Dorfes Guggisberg 12 km südlich von Schwarzenburg im Kanton Bern. ist wegen ihrer charakteristischen Form . dem östlich Schwendelberg bildet das Guggershorn eine Gruppe und der Voralpen.
Das Gewitter 2.0
Der Himmel wird erst grau, dann dunkler schwarz. , das Ereignis gebührend festzuhalten, endet genau in dem Moment, der Regen quer gegen das Haus zu . Dann wilde Flucht ins Innere des Zimmers.
Wir haben übrigens ein ganz besonderes Zimmer – zwei Etagen, durch eine steile Treppe, alles aus Holz, mit Balkon, könnte sich eine Weile wohlfühlen. Und das – eine Wohltat nach unseren spartanischen Picknicks.
Das Guggisberg Lied
Der heutige Song zum Thema ist für einmal ganz klar – das Guggisberg Lied.
Es hat mich aus unerfindlichen Gründen während Tagen und Wochen auf meiner Wanderung verfolgt, und zwar Tag und Nacht. So sehr ich dieses Lied mag, nach einer gewissen Zeit verliert es an Schönheit und ist einfach nur noch nervig. Ich habe alles Mögliche versucht, es durch andere Ohrwürmer zu ersetzen, ohne Erfolg. Jä nu, dann hallt halt die traurige Geschichte vom Vreneli und Hans-Joggeli noch etwas nach.
Das Lied vom Vreneli ab em Guggisberg, kurz Guggisberglied, auch Guggisbergerlied oder Altes Guggisbergerlied genannt, ist wohl das älteste noch bekannte Schweizer Volkslied. Es wurde erstmals 1741 erwähnt, die älteste erhaltene Textvariante stammt von 1764.
Es gibt unzählige Versionen davon, für mich ist die modernste gleichzeitig die beste: Steff La Chef – Guggisbärglied
Und hier geht morgen die Reise weiter – zum Schwarzsee