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La Paz im Rückspiegel

Der Frühstücksraum wird um Punkt sieben für die Fütterung der Raubtiere geöffnet, die entsprechenden Pancakes sind bereit, ebenso der Kaffee, und irgendwo schwebt eine schwer vom Schlaf gezeichnete Dame mit einer Kappe auf dem Kopf umher. Kalter Kaffee Es müsste also eben noch zeitlich aufgehen, dass ich es bis halb acht zum nahegelegenen Busbahnhof schaffe. …

La Paz – Paläste für die Toten

Ein Unterschied (einer der wenigen) zu La Paz von 1981 Ist leicht zu erkennen. Es ist die Gondelbahn, die in mehreren Linien die wichtigsten Quartiere der Stadt verbindet.   Gondel hinauf nach El Alto Ein paar Infos dazu: Im Sommer 2012 wurde vom bolivianischen Staatspräsidenten Evo Morales der Bau von drei Seilbahn-Linien angekündigt, die unter …

La Paz – Atemlos

Der Bus hat sein Ziel La Paz sogar eine Stunde vor der geplanten Ankunft erreicht. Mit zwei Freunden, kurz vor der Abfahrt in Uyuni getroffen, suchen wir uns erstmal einen Ort, wo man einen Kaffee bekommt. Es ist fünf Uhr morgens, stockdunkel, die Restaurants noch geschlossen, nur eine kleine Bar hat geöffnet. Eine resolute Dame …

Der Salzsee von Uyuni – Salvador Dalis Traum

Es haben sich genau zwei Personen zum Morgenessen eingefunden, wie sich herausstellt ein älterer Holländer sowie ein sehr drahtig und kräftig aussehender und braungebrannter Engländer. Der Running Man Mit ihm komme ich ins Gespräch, und es stellt sich heraus, dass ich es mit einem ausserordentlichen Exemplar der Spezies Mensch zu tun habe. Man begegnet ihnen selten, manchmal liest …

Die Ebene der tausend Lamas

Die Nacht ist gut verlaufen, trotz den engen Verhältnissen auf 4000 Metern nicht die geringsten Symptome. Das Frühstück inmitten tausend Leuten und einem furchtbaren Durcheinander ist, weil jeder was anderes am Kochen oder Zubereiten ist, ein kreatives Chaos. Gefällt mir aber gut.   Messe mit Feuerwerk Die Abfahrt des Busses verzögert sich. Man gibt sich …

Potosi – La Ciudad de los Mineros

Im Unterschied zu den bisherigen Erfahrungen fahren jede Menge Busse von Sucre nach Potosi und zwar auch bei Tag. Man kann also wählen zwischen einem sehr altersschwachen oder einem etwas weniger heruntergekommenen Bus. Es ist egal, die Fahrt dauert grade mal ein paar Stunden, allerdings mit ansehnlichen Steigungen. Potosi liegt nämlich auf genau 4000 Metern. …

Sucre – Der letzte Zahn

Ich streune mit einem wehmütigen Gefühl das letzte Mal durch Sucre. Die Stadt ist mir innert kurzer Zeit ans Herz gewachsen. Wenn die stinkenden Micro-Busse nicht wären, wäre es ein Ort, an dem man sich eine Weile zu leben durchaus vorstellen könnte. Diese Vehikel sind das einzige öffentliche Verkehrsmittel der Stadt, halbgrosse, völlig heruntergekommene Busse, …

Sucre – Frauenpower

Der Dichter Jean Paul sagte: „Die Erinnerung ist das einzige Paradies, aus dem wir nicht vertrieben werden können.“ Reisen ist nicht nur eine unerschöpfliche Quelle, es ist ein Vulkan, ein Geysir an Erinnerungen. Jeder Tag bietet neue Eindrücke, nie gesehene Bilder, Begegnungen, Gesichter. Und immer dann, wenn man glaubt, alles gesehen, alles erlebt zu haben, …

Sucre – La Ciudad Blanca

Vielleicht ist es ein Fehler, aber ich habe mich davon überzeugen lassen, die nächtliche, äusserst beschwerliche Busfahrt nach Sucre bleiben lassen, und stattdessen den 30-Minuten-Flug zu buchen. Anstatt mir also heute Abend den Nachtbus anzutun, bin ich um neun am winzigen Flughafen (wohl eher Flugplatz), werde in Sekunden eingecheckt und stelle kurz darauf fest, dass …

Cochabamba – Der Himmel weint

Ein neues Gefühl am Morgen früh im Bett: man lässt die um einiges dickere und wärmere Decke bis zum Kinn hochgezogen und fragt sich, ob die Dusche wohl heisses oder zumindest warmes Wasser von sich gibt. Die Hitze liegt nämlich hinter uns, die Temperatur am frühen Morgen beträgt schätzungsweise 15 Grad, also etwa die Hälfte …

Hoch oben nach Cochabamba

Obwohl mir der Chef vom Hotel versprochen hat, eine halbe Stunde früher als normal für ein ordentliches Frühstück zu sorgen, ist um Punkt sieben kein Mensch zu sehen, oder doch? Ist die Gestalt, die sich ächzend aus einem Stuhl erhebt, der Chef? Auf jeden Fall sieht er aus, als hätte er dort die Nacht verbracht. …

Santa Cruz – Boomtown

Irgendwas weckt mich mitten in der Nacht, ein seltsames Geräusch, das mir aber irgendwie bekannt vorkommt. Eine Lawine aus Wasser, eine Sturzflut vom Himmel Anfänglich nur ein gelegentliches Plopp, doch dann immer schneller plopp plopp plopp – ich merke, dass es zu regnen beginnt; welch wundervolles Gefühl unter der Bettdecke! – und dann fällt uns …

Die Iguaçu-Wasserfälle – Fassungsloses Staunen

Es gibt zwei Möglichkeiten, die Iguaçu Wasserfälle zu erkunden. Die eine liegt auf der argentinischen Seite, die andere auf der brasilianischen. Ich beginne mit der argentinischen Seite.   Iguaçu in Argentinien Wir überqueren also die argentinische Grenze, einmal mehr Pass raus, Stempel rein, und dann geht’s endlich in Richtung des Parkeingangs. Allerdings dauert die Fahrt …

Chapeco – Niemandsland

Der moderne Mensch hat keine Zeit, sich Zeit zu lassen. Tausend Dinge sind zu erledigen, tausend Termine einzuhalten, während zehntausend Gedanken durch den verwirrten Kopf schwirren. Eine Untersuchung hat ergeben, dass die Gedanken eines durchschnittlichen Menschen im Verlauf eines Tages zu fast hundert Prozent den Gedanken entsprechen, die er schon Millionen mal gedacht hat. Es …

Das Dröhnen der Rolls Royce Motoren

Wie die Evolution gezeigt hat, ist der Mensch ein äusserst anpassungsfähiges Wesen. Andernfalls wäre er wohl kaum zur etwas umstrittenen Krone der Schöpfung geworden. Allerdings ist fraglich, ob die Evolution auch das Eingepferchtsein im Innern einer ziemlich dünnen Metallhülle vorgesehen hatte, 12 Stunden in einem viel zu engen Sitz, kaum Möglichkeiten, die Beine auszustrecken, dazwischen …

Doha – Imitation of Life

Was ist das absolute Gegenteil von Indien? Ich werde es in ein paar Stunden finden. In Doha, der Hauptstadt von Katar. Einem der reichsten Länder der Erde. Grösste Erdgasreserven der Welt. Reich. Unendlich reich. Abschied Aber ich bin immer noch hier, das TukTuk zur Metrostation in Richtung Flughafen nimmt eben Fahrt auf, es ist früh …

Delhi – Das hässliche Gesicht

Wenn die Götter uns bestrafen wollen, erhören sie unsere Gebete. Eine Weisheit, die immer dann präsent wird, wenn die Erhörung der Gebete an ihr Ende kommt. Wenn man einsieht, dass alles Schöne, Aufregende, Interessante unausweichlich dem Schluss entgegensteuert. So geht es mir heute, an diesem Morgen, der wie jeden Tag erst grau, dann weiss, dann …

Jaipur – Der Palast der Winde

Jaipur ist nicht nur unterhaltsam und witzig, sondern auch ein Monstrum. Es ist die Stadt mit den meisten ausländischen Touristen, was angesichts der besonderen Highlights nicht überraschend ist. Aber es leben in der Zwischenzeit eben auch über 3 Millionen Menschen hier, die Luft ist verpestet von den Abgasen der tausenden von Bussen, Motorrädern, Rikschas und …

Jaipur – Love and Kisses

Wenn es darum geht, Schlauheit und Entschlossenheit für ein erfolgreiches Geschäft einzusetzen, sind die diesbezüglichen Talente der Inder unerreicht. Aber die heutige Anekdote, genannt Love and Kisses, stellt den absoluten Höhepunkt aller Charaden dar. Aber dazu später. Denn jetzt gilt es erst mal, knapp 350 Kilometer im Government Bus, also geschätzte 8 Stunden von Bikaner …

Bikaner – Die Wüste droht

„Brothers and sisters, the time has come for each amd everyone of you to decide whether you are gonna be the problem or whether you are gonna be the solution. You must choose, brothers, you must choose. It takes five seconds, five seconds a decision, five seconds to realize your purpose here on the planet. …

Jodhpur – die blaue Stadt

Mal sehen, ob die erste von Rajasthans farbigen Städten tatsächlich so blau ist, wie behauptet wird. Jodhpur – die blaue Stadt. Oder handelt es sich wieder mal um einen Trick, mehr Touristen anzulocken? Ich bin gespannt, ob die euphorischen Elogen meiner Freunde zutreffen. Rajasthan soll sich ja vom übrigen Indien erheblich unterscheiden, mehr als jeder …

Old Delhi – Mitten im Chaos

Manchmal wundere ich mich, ob es im Chaos eine Ordnung gibt. Ob eine unsichtbare Hand die Fäden zusammenhält, um das fragile Kartenhaus vor dem Zusammenbruch zu bewahren. Diese Frage stellt sich, sobald man im Zentrum von Old Delhi aus der Hoteltür tritt und dem Durcheinander ins Auge sieht. Und dem Lärm. Dem Gestank. Den Menschen. …

Die Schönheit der Leere

Was ist das Berückende an den Bergen, an den leeren stillen einsamen Orten, wo der eigene Atem das einzige Geräusch ist? Ist es der Blick ins Nichts? Oder die Schönheit des Nichts? Die Berge sind nur noch eine Erinnerung, bereits fern, bereits unwirklich. Der Blick am frühen Morgen, nach einer ohnmachtsähnlichen Nacht, geht instinktiv nach …

Leh-Manali Highway – Die Geister der Berge

Die Geister der Berge sind stumm geblieben. Wir haben allerhand düstere Träume erwartet. Es hätte uns nicht verwundert, wenn sich die Geister der Berge an den frechen Eindringlingen gerächt hätten. Mit Albträumen von tiefen Abgründen, von zerschmetterten Autos, von Beinhahe-Crashs, vom Fallen und Aufprallen. Nichts dergleichen. Sie sind stumm geblieben. Aber es ist ja noch …

Leh-Manali Highway – Zaghafte Blicke in gähnende Abgründe

Schon gehört von der berüchtigsten und gefährlichsten Strasse der Welt, dem „Camino de la Muerte“ oder übersetzt der „Strasse des Todes“? Sie befindet sich in Bolivien, ist gut 80 Kilometer lang und wird als gefährlichste Strasse der Welt bezeichnet. Ein Unglück vom 24. Juli 1983, bei dem ein Bus ins Schleudern geriet, in eine Schlucht …

Ladakh – Winter is coming

Der letzte Tag in Leh, traurig aber wahr. Schon gestern Abend aufgefallen: immer mehr Läden machen zu, die Rollläden bleiben den ganzen Tag unten. Kann es sein, dass dies die ersten Anzeichen sind, dass sich die Saison dem Ende nähert? Oder wie in Game of Thones – Winter is coming? Die Ankunft der White Walkers? …

Thiksey … und leere Blicke aus steinernen Augen

Alle 12 Jahre findet in Ladakh ein grosses buddhistisches Fest statt, eine Versammlung von tausenden von Gläubigen. Hemis, ein kleines Dorf ca. 60 km von Leh entfernt, ist ab morgen für insgesamt 15 Tage Zentrum eines wichtigen buddhistischen Ereignisses. Pilger aus aller Herren Länder finden sich zusammen, um ein grosses Festival zu feiern. Das buddhistische …

Nubra Valley – Das Tal der Blumen

Mission Impossible im Nubra Valley? Der letzte Film „Fallout“ aus der Mission-Impossible Franchise mit Tom Cruise spielt gegen Ende im Nubra Valley, was natürlich eine Vorspielung falscher Tatsachen ist. Die Aufnahmen im vermeintlichen Nubra Valley wurden in Norwegen und Neuseeland gedreht. Eine gewisse Ähnlichkeit kann allerdings nicht bestritten werden. Für uns ist es keine Mission …

Khardung La Pass – Nichts für schwache Nerven

„All great things are simple, and many can be expressed in single words: freedom, justice, honor, duty, mercy, hope.“ (Winston Churchill) Wie immer zeigt der Gang durch die frühmorgendlichen, noch kaum wachen Strassen eine ganz andere Seite der Stadt. Die meisten Läden und Restaurants und Agenturen sind noch geschlossen, kaum Verkehr, ein paar verschlafene Traveller …

Leh – Der Khardung La Ultra-Marathon

Any Idiot can run, but it takes a special kind of Idiot to run a Marathon. Heute findet der Leh Ultra-Marathon statt, etwas vom schlimmsten, was man sich vorstellen kann (doch alles ist relativ, siehe übernächsten Abschnitt). Der Leh Ultra-Marathon Der Start ist im Nubra-Valley auf der anderen Seite des Khardung-Passes auf gut 4500 Meter, …

Geiz und grimmige Männer

Auf dem Gesicht der Frau zeigt sich Verständnislosigkeit. Furcht. Demütigung.   Geiz und kalte Herzen Wie eine Horde angriffiger Teenager stehen ein paar Touristen um die Landlady herum, gestikulierend. Es geht offenbar um den zu bezahlenden Preis. Umgerechnet 16 Franken für Übernachtung und Nachtessen und Lunchpaket. Ein paar der Jungen sind der Meinung, dass der …

Baby Trek 1 – Tote stumme Welt

An diesem Morgen ist der Himmel ein Meer aus blauestem Blau. Ein sehr willkommener Gruss an diesem besonderen Morgen (der eigentlich gar nicht so besonders ist, schliesslich geht es lediglich um die erste Etappe des Baby-Treks). Trotzdem bin ich sofort hellwach, denn trotz Baby liegt eine anstrengende Sache vor mir. Immerhin sind wir hoch genug, …

Ladakh – Digitaler Blackout

Macht man sich je Gedanken über ein mögliches Szenario, das einen vollkommenen Zusammenbruch des Internets beschreibt? Kaum. Wie sich zeigen sollte, kann dieses Sandkastenspiel als Live-Experiment in Ladakh geprüft werden. Und als Hinweis: Thomas Harris hat in seinem neuesten Roman „The Second Sleep“ sehr genau beschrieben, wie sich die Gefahren eines weltweiten Kollapses der Internet-.Infrastrukur …

Leh – Bob Marley auf dem Hügel

Morgen ist zunächst mal eine Klostertour angesagt. Nicht ganz günstig, aber ich werde den ganzen Tag einen Fahrer für mich ganz allein haben, und er wird mich durchs Industal von einem Kaff mit Kloster zum nächsten führen. Und dann möchte ich endlich einen Treck unternehmen, zum Anfang den sogenannten „Baby-Treck“. Er dauert drei Tage, führt …

Leh – Ausser Atem

Der erste Eindruck nach einem 10-stündigen Schlaf – die Kopfschmerzen sind weg. Am Morgen, nach einem irgendwie seltsamen Schlaf, unterbrochen durch ungewohnte Geräusche von draussen (sind es schlaflose Vögel? unbekannte Tiere?), erwache ich mit schwerem Kopf. Vom meinem Zimmerfenster aus hoffe ich vergeblich einen Blick auf  hohe Berge, auf wüstenartige Abhänge werfen zu können, doch …

Ladakh – Flug nach Leh

Wird es die Erfüllung eines Traumes werden? Oder doch eher ein Albtraum? Eigentlich war mir ursprünglich die Unendlichkeit der Berge in Nepal noch etwas näher, aber aufgeschoben ist nicht aufgehoben. Ich bin auf dem Weg in Richtung Osten, einmal mehr Richtung Indien, doch diesmal in den Norden. Nach Ladakh im indischen Himalaya. Das Wetter ist …

Chiang Mai revisited

Gibt es sowas wie eine universelle Sprache, die uns alle verbindet? Etwas vom Einprägsamsten, aber gleichzeitig etwas, was kaum nacherzählt werden kann, sind die Gespräche mit den Einheimischen, die in den seltensten Fällen ein einigermassen gutes und verständliches Englisch sprechen. Die Unterhaltung mit der Inhaberin eines Restaurants in Chiang Khong namens Jam („Jams Restaurant“, ungefähr …

Mekong – Wiedersehen mit dem Biest

Wie kann man bloss an einem uralten, abgewrackten Bus soviel Freude haben? Das junge Mädchen aus Südkorea möchte unbedingt ein Selfie mit dem alten Schweizer, wozu ist mir schleierhaft, wir sitzen im gleichen Songthaw (einem hier üblichen Sammeltaxi, bestehend aus einer überdachten Ladebrücke und zwei längs angebrachten Bänken; man sitzt zusammen mit anderen Passagieren einigermassen …